(hjs) Gerade hat man das Weihnachtsfest verdaut, man ist noch träge, geht es schon wieder munter weiter. Weg mit der aufgebauten Lethargie und rein ins Geschehen. Das Gruenspan in Hamburg, Große Freiheit 58, ist der lauschige Veranstaltungsort für musikalische Großtaten. Die Rede ist vom Sankt Hell, dem Rockfestival, das am 27. und 28. Dezember stattfindet. Hier werden sich an zwei Tagen Rockbands aller Couleur die Bühne teilen. Headliner sind zweifelsohne die Berliner Band Kadavar, die nach ihrem selbst benannten Erstlingswerk aufhorchen ließen. Mittlerweile sind sie mit ihrem aktuellen, dem vierten, Album sogar zum dritten Mal in den Charts angelangt. Freuen wir uns auf groovigen Rock und fliegende Mähnen.
Dicht auf den Fersen sind ihnen die beiden Jungs von Mantar, die die Bühne als Spielraum für wütenden, extremen. aus verschiedenen Stilrichtungen zusammengesetzten Sound nutzen werden. Die nachweihnachtliche Familienidylle gibt es bei The Brew, einer Band die schon seit mehr als 10 Jahren die Bretter dieser Welt bespielt. Als kongeniales Trio werden Vater Tim (Bass) mit Sohn Kurtis (Drums) und Sänger und Gitarrist Jason zeigen dass drei Leute aber auch gar nichts vermissen lassen.
Wer sich bei Karma To Burn die Titel merken möchte, muss ein gutes Zahlengedächtnis haben. Beispiel gefällig? Die Titel ihres Albums „Slight Reprise“ heißen u.a. Ten, Fourteen. Three, Seven,.. Das zieht sich durch fast alle Alben und steht für instrumentale Songs. Gerade deshalb ist das Trio auf Kreativität und hinterntretende Grooves angewiesen, die sie sich aber reihenweise aus den Ärmeln zu schütteln scheinen.
Richtig schön 70ies-Rock mäßig wird es mit DeWolff, die Holländer werden dem einen oder anderen die Mundwinkel in Richtung Ohren treiben. In einer den klassischen Doors angelehnten Besetzung sorgen sie für einen mächtigen Cocktail aus der klassischen Rockschmiede der Siebziger.
In der gleichen Besetzung wie Mantar ziehen The Picturebooks um den Globus. Allerdings verbreiten sie keine Wut und schmücken ihre Musik mit Black Metal Elementen. Nein, astreiner Bluesrock ist die Attitude, vermischt mit den Obertönen der Freiheit einer Harley. Energetisch, nach vorn gehend.
Mit Dool steht eine der in meinem Freudeskreis stark polarisierenden Bands auf der Bühne. Zwei Musiker der ehemaligen The Devils Blood Besetzung komplettiert durch die manchmal durchaus anmutig erscheinende, dann wieder an Patty Smith erinnernde Frontfrau Ryanne van Dorst und zwei weitere Sechssaiter werden progressiven, teils doomigen Metal auf die Bühne bringen.
Also mal Hand auf’s Herz, Steak Number Eight war mir kein Begriff. Die Belgier stufen sich selbst als Sludge Rock Band ein, auf jedem Fall mit einem postrock touch. Ich bin gespannt.
Das Live Album von Coogans Bluff durfte ich rezensieren und war nach dem x-ten Durchlauf in einer Zeit gefangen als so großartige Livebands wie Kraan die Bühnen beackerten. Eine Band, die musikalische Lust mit einem Improvisationsgefühl verbindet wie sonst keine andere. Auch der Einsatz von Blasinstrumenten ist Programm und wird auch benötigt um die komplexen, manchmal auch ausufernden Songgebilde abzurunden. Auf jeden Fall was für Geniesser von Konzerten bei denen der Jam Anteil durchaus spürbar vorhanden sein darf.
Transport League werden mit dem stolzen Portfolio von sieben Alben beim Sankt Hell anreisen. Der räudige Bastard aus Clutch, White Zombie und Pro-Pain wier mit ziemlicher Sicherheit keinen kalt lassen.
Aus Dänemark kommen Helhorse. Die Band beschreibt sich selber als eine unheilige Mischung aus dreckigem Metal, Punk und Classic Rock. Sie gilt als einer der heißesten Livebands die sich auf dem direkten Weg aus dem Underground befindet.
Das Lineup wird komplettiert durch die Hamburger Hyne. Auch schon drei Alben im Gepäck und jede Menge Live Auftritte gespielt, unter anderem auch auf dem Stoned From The Underground, werden sie die Stoner Fahne hochhalten. Ich freue mich auf jeden Fall wieder vor Ort zu sein und meinen, ohne Zweifel dann erweiterten, Musikhorizont in Worte zu fassen und im Bild festzuhalten.
Also, runter vom Sofa und rein ins Vergnügen (hans-juergen).
Running Order:
Tickets gibt es im Vorverkauf bei:
Tagesticket 30 €
2-Tage-Festivalticket 50 €
Abendkasse: Tagesticket 40 €
Link zum Festival:
http://www.facebook.com/sankthell
Anfahrtshinweise zum Veranstaltungsort:
http://www.gruenspan.de/anfahrt/
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