Singer/Songwriter/Folk aus Berlin
(ro)Was uns glücklich macht, merken wir oft erst, wenn es fehlt. Ja, um diese Jahreszeit, wenn die Tage immer kürzer und die Nächte länger werden, fehlt es uns: das Licht.
Morgens machen wir uns im Dunkeln auf den Weg zur Arbeit, abends fahren wir im Dunkeln wieder nach Hause.
Für so manche Mitmenschen ist nun die Zeit der Winterdepression, so wie die „saisonal abhängige Depression“ auch genannt wird, angebrochen, denn mittlerweile präsentiert sich der Himmel auch tagsüber größtenteils grau in dunkelgrau.
Darum lassen wir uns alle doch mal von „Wiljalba`s“ sonnigen Tönen aufheitern und mitnehmen auf eine magische Reise!
David Frikkel, so heißt der charismatische Musiker aus Berlin, der in Zusammenarbeit mit dem neuseeländischen Songwriter und Produzenten Jamie Collier nun sein Debüt-Album „Lost Valley“ auf den Tisch legt.
Zwei EPs hat er bisher veröffentlicht, „Blackbird“ und „Wild Strawberries“, die beide überaus neugierig auf ein komplettes Album machten.
Nun präsentiert Herr Frikkel zusammen mit zahlreichen Gastmusikern ein überaus facettenreich in Szene gesetztes Songkaleidoskop aus sensiblen Folkklängen, Country, Blues und Rock.
Hierbei lassen eine Menge zusätzlicher, sehr ungewöhnlicher „Instrumente“ aufhorchen, zum Beispiel kommen diverse Küchengeräte zum Einsatz, es erklingt mehrstimmiges Schafgeblöke, dazu Klappern, Kindertrommeln, Möwenschreie oder Rasseln.
Und nicht nur das, sondern auch die nachdenklichen Töne des Albums kommen weder larmoyant oder wehleidig, sondern quicklebendig und pointiert daher.
Wie beschreibt es David Frikell alias „WILJALBA“ selbst?
„Das Album „Lost Valley“ entführt auf eine zeitlose Reise und berichtet von geheimnisvollen Begebenheiten, Sehnsuchtsorten, Liebe, der Bedeutung vieler kleiner Dinge und der hoffnungsvollen, aber dennoch hinterfragenden Suche nach eben diesem metaphorischen „Lost Valley“.
Genau so ist es.
Oh ja, man muss schon ein starker Erzähler und Gefühlserforscher sein, um solch wunderbare, metaphernreiche kleine Geschichten wiedergeben zu können.
David Frikkel bietet seine Kunst prononciert dar, wobei er jedwedes küchenphilosophisches Phlegma vermeidet, er lamentiert nicht und überfrachtet Emotionen nicht so lange, bis sie wie aufgebrezelter Schwulst wirken.
Dazu kommt diese starke, warme, dunkle, dennoch nie exaltierte Stimme, die die Ohren umschmeichelt und keine Sekunde lang süßlich wirkt. Sie erzählt famos und in den Bann ziehend mit fein gesponnener Theatralik, Dynamik und einer ordentlichen Portion Erdigkeit.
Nie zu sperrig, immer fokussiert.
Die Substanz der Lyrics, der beseelt-introspektive Vortrag Frikkels und der vielseitige und vielfältige, oftmals überraschende Sound der ganzen Band sind ein Glücksfall, der zum immer wieder Zuhören einlädt.
Übrigens: „Wiljalba Frikell“, so nannte sich im 19. Jahrhundert ein Zauberkünstler, der ein Star in seinem Metier war und dessen Urururenkel in der Tat David Frikell ist.
Was lag also näher, als sich diesen Namen auszuleihen?
Und ist es nicht manchmal tatsächlich so, dass Musik wie ein Zauber wirkt?
Ach, und noch etwas:
Wer noch auf der Suche nach einem ganz besonderen Weihnachtsgeschenk ist, dem empfehle ich zum Beispiel ein zauberhaftes und gleichzeitig verzauberndes Set von „WILJALBA“. :
Schaut mal hier:
Wiljalbas Whisky, Vinyl & CD Paket ✶ Lost Valley ✶ Limitiert!
https://www.wiljalba.com/shop/#cc-m-product-12496990787
(..Rosie..)
Songliste:
1. Blackbird
2. Lost Valley
3. Spider, Tiger, Ghost
4. Seagulls, Sheep & Cherry Trees
5. Shout & Blast
6. Sue Mysterious
7. Muse
8. Bearded Cabman
9. Wild Strawberries
10. The Iceman
11. Raise Your Glasses
Wer spielt mit?
Bass – Jamie Collier, Richard Schaeffer, Daniel Siegmund
Gesang – David Frikell, Christoph Ecke
Gitarre – David Frikell, Jamie Collier, Peter D‘Elia
Keys – Jamie Collier, Christoph Ecke
Schlagzeug – Richard Schaeffer
Sonstige – Robert Prause (Trompeten, Hörner), Antonia Murath (Flöte), Frederike Murath (Geige), Richard Schaeffer (Sitar, Guzheng)
Foto: By ABSTRUSA
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