(ro) An einem der letzten Sommertage des vergangenen Jahres hatte ich die Freude und das große Vergnügen, Laurence Jones live und in Farbe zu sehen und natürlich auch zu hören.
Bei dem Bluesfestival im niederländischen Tegelen war es und ich war wirklich begeistert. Meine musikalischen Erwartungen, die ich aufgrund diverser Empfehlungen hegte, wurden auf das beste erfüllt und ja, sogar noch übertroffen ( hier nachlesen).
Herr Jones, mittlerweile 27 Jahre alt, zählte im Jahre 2012 gerade mal 19 Lenze, als er mit seinem fulminanten Debüt „Thunder In The Sky“ auf den Plan trat.
Seitdem wurde und wird er immer wieder mit Lobeshymnen und Preisen überschüttet.
Dieser junge Mann ist bereits Mitglied der „Blues Hall Of Fame“ und räumte drei Mal in Folge den Award als „Young Artist Of The Year“ ab.
Von der BBC, Radio 2, ist Laurence Jones als „die Zukunft des Blues“ betitelt worden.
Oh ja, das alles ist wahrlich beeindruckend!
Und nun liegt das Album Nummer sechs des reich dekorierten, fantastischen Ausnahme-Gitarristen, dem übrigens auch bei den „European Music Awards“ der Preis als „Best European Guitarist“ verliehen wurde, in meinem Player.
Und was soll ich sagen?
Es erfreut mich in jeglicher Hinsicht, wirkt noch eingängiger als die kurzweilige Vorgängerplatte „The Truth“ (hier nachlesen).
Es rockt, es groovt, macht sogleich gute Laune und ist für mich ein Lichtblick an den trüben, nebeligen Dezembertagen.
Also die Repeat-Taste an….
Keine Frage, auch hier schwimmt Herr Jones mit seiner famosen Band, bestehend aus Bennett Holland (Keyboards, Backing Vocals), Phil Wilson (Drums, Percussion) und Greg Smith (Bass), auf höchstem Qualitätslevel.
Mit seinen Crossover-Songs, die irgendwo zwischen Rock, Pop und Blues zu verorten sind, wird hier ein wunderbar prasselndes Feuer verschiedener Stilarten angezündet.
Unüberhörbar sind die Sixties- und Seventies-Einflüsse, wie z.B. Steve Winwood, Eric Clapton, Walter Trout oder Jimi Hendrix.
Die gesamte CD besticht mit einem Sound, der, produziert von Gregory Elias, dem Besitzer des Grammy-gekrönten Labels „Top Stop Music“, in frohe Stimmung versetzt.
Was mir bei den Aufnahmen auffällt und was ich auch besonders hervorheben möchte, ist, dass das Ganze beileibe keine „Laurence Jones Ein-Mann-Show“ mit Begleitung ist, nein, hier steht der Bandgedanke ganz klar im Vordergrund.
Bereits der Opener „Everything`s Gonna Be Alright“ fasst die Stärken der „Laurence Jones Band“ zusammen.
In perfekter Old School Manier vertreibt er trübe Gedanken, bläst den Kopf frei und zeigt in genau der richtigen Dosierung, dass es gerade in Zeiten wie diesen, in denen Schwierigkeiten, Probleme und Chaos überhand zu nehmen scheinen, es solche makellos fließenden und gleichzeitig markanten Klänge braucht, um für kurze Zeit einmal abschalten zu können.
Mit einem großen Maß an Authentizität und einem intensivem Flow wird dem Hörer/der Hörerin gezeigt, wohin hier die musikalische Reise geht.
Und dann tönt es gleich wunderbar weiter: „Wipe Those Tears Dry“, ein Song voll bravoruöser Gitarrenarbeit, superber Orgel und ohne jedweden Kokolores, der über eine sehr pulsierende, vibrierende Atmosphäre verfügt.
Dazu mit einem wunderbaren Mitsing-Refrain und einer schönen Metaphorik, die verständlich ist, ohne plump sein zu müssen.
Wunderbar.
Genau, eine solch wahre, naturbelassene Songsammlung, flüssig und voller Ideen, übrigens fast alles Eigenkompositionen (bis auf „Day Tripper“ von den Beatles), so etwas wünscht man sich.
Besonders wenn sie auf diesem handwerklich hohen Niveau geboten werden.
Denn wer braucht schon ewig gleiche Dutzendware oder Schnickschnack ?
Laurence Jones darf man zu seinem neuen Album wärmstens gratulieren.
Es ist ein in jeglicher Hinsicht inspiriertes, mit angenehmen Understatement produziertes Album, welches durch vielfältige Stile abwechslungsreich, aber nie nach Stückwerk klingt.
(..Rosie..)
Songliste:
1. Everything’s Gonna Be Alright
2. Wipe Those Tears Dry
3. I’m waiting
4. Stay
5. Mistreated
6. Quite Like You
7. Long Long Lonely Ride
8. Beautiful Place
9. Low Down
10. Day Tripper
11. Heart Is On Fire
12. The Love
Wer spielt mit?
Laurence Jones – Vocals, Guitars
Bennett Holland – Keyboards, Backing Vocals
Phil Wilson – Drums, Percussion
Greg Smith – Bass
http://www.laurencejonesmusic.com
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