Wenn mir jemand in den 60ern prophezeit hätte, es würde im neuen Jahrtausend eine Band geben, die den Memphis-Soul eines Wilson Pickett oder Otis Redding mit Heißhunger verschlingt, wunderbar zu verdauen weiß und im Zweifel die Originale noch toppt, hätte ich ihn vermutlich für bekloppt erklärt.
Asche auf mein Haupt…
Greys energetisches Timbre, seine überzeugende Rhythmus- und Bläserfraktion in Verbindung mit seiner unglaublichen Coolness, zelebrieren hier eine Klasse, die Referenzstatus heraufbeschwört.
Ich könnte mir jetzt den Mund „fusselig“ reden – es hilft ja nichts: JJ Grey & Mofro muss man knackig laut hören – am besten über Kopfhörer. Wie auch das Vorgängeralbum „This River“. (Kritik hier bei RBBS)
Dann erschließt sich einem eine mitreißende Performance, die selbstredend auch Slow Blues und Midtempo-Balladen organisch integriert („The Island“, „Every Minute“)
Überzeugend authentisch und gänsehauttreibend.
„Ol’ Glory“-Titelfolge siehe Scan.
JJ Grey & Mofro sind, was die Patenschaft des R&B unterfütterten Souls der 1960er Jahre betrifft, – neben Thorbjørn Risager & The Black Tornado (Kritik hier bei RBBS) – aktuell das Non-plus-Ultra dieses Genres.
Line-up:
JJ Grey (Gesang, Gitarren, Clavinet, Tambourine, Pianica, Dobro), Anthony Cole (Schlagzeug, Percussion), Andrew Trube (Gitarre), Anthony Farrell (Klavier, Orgel), Todd Smallie (Bass), Marcus Parsley (Trumpet) und Jeff Dazey (Saxophon).
Als Gastmusiker sind Luther Dickinson (Dobro, Slide Gitarre), Derek Trucks (Slide Gitarre) und Dennis Marion (Trumpet) zu hören.
Eine gaaanz heiße Scheibe!
(Heinz W. Arndt)
JJ Grey & Mofro „Ol’ Glory“
12 Tracks
TT 58:40 min
Provogue / Mascot Label Group
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