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Oli Brown – Here I Am

(ro) Wirklich erst drei Alben?
Ja, in der Tat, vier Jahre ist es erst her, dass Oli Brown mit seinem ersten Album „Open Road“ überraschend in meine Gehörgänge kroch und damit nicht nur mir einen Sommer voller beflügelter Momente verschaffte. Unter diesem Aspekt muss natürlich jedes neues Werk unter dem Gewicht der Erwartungshaltung zwangsläufig ächzen, selbst wenn man vor lauter Dankbarkeit für Vergangenes gar keine Erwartungshaltungen anlegen möchte.

Gleich zu Anfang sei gesagt, dass Oli Brown auch auf dieser CD völlig unprätentiös, dynamisch und verführerisch daherkommt. Wie immer frisch und authentisch auf 51:31 Minuten und ganze 12 Tracks lang.  Ja okay, klassische Bluesfans haben sich vielleicht etwas mehr Blues auf dieser Scheibe gewünscht, denn hier geht es insgesamt doch rockiger zur Sache als auf den beiden Vorgängeralben.

Man spiele nur mal „You Can Only Blame Yourself“ an.  Innerhalb weniger Sekunden brennt es lichterloh, und der geneigte Hörer stellt fest, dass es genau solche Songs sind, die sogleich den Tourkalender des Interpreten durchforsten lassen, ob denn ein Live-Gig in der Nähe stattfindet. Oder nehmen wir den Titelsong „Here I Am“ – das ist eine selbstbewusste Geschichte mit erwachsenen, sensiblen Lyrics zu einer Kulisse mit Southern Flair und kraftvollem Gitarrenspiel. Oh ja, dieser Song rockt sogleich perfekt los und verlockt zum Fingerschnipsen, Mitklatschen und Mitwippen.  Alles wunderbar.  Genau, das ist eine Ansage, die von Herzen kommt.

Mein ganz persönliches Highlight ist natürlich die einfühlsame Blues Ballade „I Love You More Than You’ll Ever Know“ . Ein wunderbarer Song in eindrucksvoller Bildersprache, der den Hörer oder die Hörerin in eine ganz spezielle Stimmung versetzt.  So ein bisschen fühlt man sich so wie damals, als man mit dem Menschen seines Herzens am Meer stand und überlegte, ob man nicht einfach mal zusammen bis zum Horizont schwimmen sollte.  Zwei großartige, nie ausschweifende Gitarrensoli tun das Übrige dazu.  „Devil In Me“ ist im Vergleich völlig gegensätzlich, ein drahtiges Stück voller Anspannung.  Düster groovt Oli Brown durch den Song, scheinbar ganz allein von Seele und Herz geleitet und zwar in dynamisch reinster Form.

Gegen Ende des Albums wird noch einmal eine Schippe draufgelegt:  Offeriert wird eine Coverversion von „Like A Feather“, bei der Oli Brown seine Ruf-Kollegin Dani Wilde mit ans Mikrofon gebeten hat. Sodann werden beim aufmuckenden Schlusstrack „Solid Ground“ von dem besten „British Harmonica Player“, nämlich Paul Jones – noch mal ein paar richtig blitzende Glanzlichter gesetzt. Wie ein kleines Abschlussfeuerwerk ist das, welches schließlich keine Fragen mehr offenlässt. Oh ja, zu Oli Brown hab ich schon manch schönen Abend vor der Bühne vertanzt und somit lässt mich auch „Here I Am“ ähnlich wie „Heads I Win Tails You Lose“ abheben und in Gedanken um die Sterne schwirren.

Ach, und übrigens: dass Oli Brown sich seine stets so wunderbar im Takt schwingenden Schnittlauchhaare in ein überbordenes Lockenszenario ala 80er Jahre umfrisiert hat, hat ihm die Schreiberin dieser Zeilen schon längst verziehen…….(….Rosie…)

1 – Here I Am / 2 – Thinking About Her /3 – Manic Bloom / 4 – All We Had To Give / 5 – You Can Only Blame Yourself / 6 – Start It Again / 7 – Devil In Me / 8 – I Love You More Than You’ll Ever Know / 9 – Remedy / 10 – Mr. Wilson /11 – Like A feather / 12 – Solid Ground /  (51:31/12)

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