(vo) Die Bandurgesteine Gary Arce und Mario Lalli gründeten zusammen mit Larry Lalli und Alfredo Hernandez (später u.a. bei Kyuss) im Jahr 1986 die Band, deren Name dem Musical „Tom Thumb“ entnommen wurde. Yawning Man gelten als die Erfinder der „Generator Parties„, die sie in der Wüste unweit ihres Heimatortes La Quinta in Californien veranstalteten, mit Hilfe befreundeter Musiker und Bands und Unterstützung aus Flora und Chemie. Die Parties bestanden aus und bestachen durch Jam Sessions, die teilweise Marathonartige Ausmaße annahmen, einige landeten auf zwei Demos, die aber erst im Jahr 2005 die psychedelischen Stonergemeinden rund um den Erdball erreichten.
Einer dieser Songs, „Catamaran“, landete 1995 auf dem Kyuss Album ….And The Circus Leaves Town.
Nun werden Stonerinnen und Stoner mit psychedelischem Background around the world mit neuem Material beglückt, bei Lay Bare Recordings erschien in diesen Tagen ein auch optisches Brett der Band.
Aufnahmen, die im Juni letzten Jahres in den ION Studios in Buenos Aires mit der Kernmannschaft Gary Arce, Gitarre und Lap Steel, Mario Lalli, Gitarre und Bass und Bill Stinson, Schlagzeug entstanden. Die weiteren Schmankerl sind die Beiträge der Gastmusiker: Sara Ryan, Violine, Adolfo Trepiana, Bandoneon und Malene Arce, Keyboard.
Drei Jahre nach dem letzten Lebenszeichen, einer Split mit Fatso Jetson und sechs Jahre nach dem Studiowerk „Nomadic Pursuits“ nun also „Historical Graffiti“.
Die Nadel taucht ein und wir hören ein Bassintro, das sich nach kurzer Zeit mit völlig entspannten Klängen aus Lap Steel, Bandoneon und Violine kreuzt, anschließend noch mit „normalen“ Gitarrentönen vermehrt und dich im Midtempo durch eine Soundwelt typisch Yawning Man schweben lässt, lässig, locker, bunt, mit psychedelischem Flair durch, Phantasie an, grandiose Landschaften, bei mir rauchfrei, geht aber natürlich auch mit aufgepimpten Tabak sehr gut, „The Wind Cries Edalyn“ heißt das Einstiegsgraffiti.
In gleichem Midtempo, aber musikalisch ein bißchen anders gelagert erscheint als nächstes „Her Phantom Finger Of Copenhagen“ unter der Nadel, der Sound kommt diesmal ohne Bandoneon und Violine aus, es fließt und fließt…..herrliche Bilder können in der Phantasie des Zuhörers erscheinen, da kannste abermals wegeschweben, der Soundhimmel schillert in allen Farben.
Das anschließende, kurze „Naomi Crayola“ führt mich auf die Fährte von Neu!, besonders vom Schlagzeugsound her, erinnert doch sehr an das sehr treibende Schlagwerk eines Klaus Dinger u.a. bei „Hallogallo“, solche Schlagrhythmen verbinde ich immer mit dem Namen des Neu! Antreibers nach dem Motto: wer hat`s erfunden? Dieser Sound hat sich eben bei mir seit dieser Zeit fest ins Hirn geschweißt und ich liebe ihn noch heute und auch in Zukunft.
„Naomi Crayola“ klingt etwas härter als die vier anderen Kompositionen, staubiger, drückender, erfrischend, und wie beschrieben treibend. Toller Groove, bizarre und phantasievolle Gitarrenarbeiten, da tanzt die Freakhütte mit Naomi.
„The Secret Language Of Elephants“ verändert die Richtung zu „Entdeckung der Soundgeschwindigkeit zwischen Midtempo und Slowride“, die Gitarre wird ein bissel härter eingesetzt als bei den ersten beiden Stücken, und die Violine von Sara peppt die Lap Steel auf.
Der Titelsong, das historische Graffiti, beherbergt, neben dem wieder wunderbaren Groove von Mario und Bill, wunderschöne, relaxte Gitarrenlandschaften, die teilweise mit dem Bandoneon von Adolfo noch zusätzliche Schliffe erhalten.
Ein großartiges Lebenszeichen, ohne Hektik, ohne KlimBim, in eine feine Produktion eingebettet, hoffentlich kommt da in der Zukunft noch was nach…..(volker)
Tracklist:
1.The Wind Cries Edalyn (08:31)
2.Her Phantom Finger Of Copenhagen (06:58)
3.Naomi Crayola (03:05)
4.The Secret Language Of Elephants (06:27)
5.Historical Graffiti (07:48)
Die Tourdaten:
24.09.16 Vortex, Siegen mit Asteroid, Daily Thompson und Green Orbit
26.09.16 Schlachthof, Wiesbaden
27.09.16 Ziegel Oh Lac, Zürich
28.09.16 PMK, Innsbruck
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