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Zayn – You

(as) Dieses Projekt haben wir bereits unter anderen Umständen wohlwollend besprochen, nun legen „Zayn“ eine ungefähre Viertelstunde neue Musik nach, die ihrem seit 2014 auf bereits vier anderen Veröffentlichungen („Medeia“, „Café Mably“, „Fields of God“ und „Evolution Made Us“) entwickelten Sound keine wesentliche weitere Nuance hinzufügt.

„You“ geht stattdessen als experimentelle EP mit thematischem Hintergrund durch, vor dem die Kroaten eine auf ihren letzten beiden Releases ausgearbeiteten Konzepttrilogie zu Ende führen. Die zwei kurzen Stücke und das fast achtminütigen Finale setzen jeweils unterschiedliche Schwerpunkte, was Stimmung und Kompositionsprinzipien betrifft. Während „Finalist“ wie ein längeres Intro anmutet, zeigen sich die Post Rocker in „Egoist“ so liedhaft wie selten zuvor, wobei sich die Hooks bzw. Melodien ideal dazu eigenen, eine Gesangsstimme hinzuzuziehen.

„Lovely You“ wiederum subsumiert den Stil der Band im Rahmen seiner Spielzeit vollständig – ätherisch-futuristisch dank gewieft gesetzter Synthesizer-Akzente und ausgestattet mit einem dramatischen Spannungsbogen, in dessen Verlauf feinfühlig an der Härteschraube gedreht wird.

Multi-Instrumentalist Bojan Gatalica, der auch als Produzent und Gestalter der visuellen Seite des Kurzformats in Erscheinung tritt, möchte mit diesem Material übrigens dafür sensibilisieren, dass wir unser Wachstum als gefühls- und vernunftbegabte Wesen fortwährend ausbremsen, indem wir egoistischen, narzisstischen Motiven aufsitzen, die uns in die gesichtslose Kollektivität treiben. Hochgeistiger, starker Tobak im Gegensatz zu den ungleich einfacher zu erfassenden Songs als solchen

Das Quartett kommt für sich (ausgesprochen wird es ja nicht mit Worten) zu dem Fazit, dass der Mensch jeweils innerhalb der Masse und als Individuum betrachtet werden muss, um in seiner Handlungsweise verstanden zu werden. Nun denn, wer das heraushört … „You“ funktioniert aber auch ohne intellektuellen Überbau schlicht als kurzweilige Instrumentalmusik.

http://www.zaynband.bandcamp.com

Finalist

Egoist

Lovely You

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Experimental, Postrock,

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