(ro) Die NORTH MISSISSIPPI ALLSTARS sind eine Blues-Rock-Jamband aus Hernando, Mississippi und sie sind genau das, was ihr Bandname vorgibt zu sein.
Allstars.
Denn hier werden nicht nur Generationen an Musikern zusammengetrommelt und vereint, nein hier werden auch alle möglichen Musikstile gemischt.
Hipsters, Hippies, Funker, All Americana und Rockmusiker interagieren mit den historischen Delta- und Country-Größen.
Lorbeeren für die 1996 gegründete Band gibt und gab es von allen namhaften englischsprachigen Musikmagazinen, denn legendärer Blues trifft hier auf Rap, hübsche Popnummern auf durchdringenden Südstaatenbluesrock und kringelige Psychedelic auf Folk(lore). Auf diesem Album aus dem Jahre 2005, das amerikanischer kaum klingen kann, besinnen sich die umtriebigen Brüder Luther (guitar, vocals) und Cody Dickinson (drums) sowie Chris Chew (bass, vocals) auf ihre musikalischen Wurzeln.
Diese liegen vor allem im Blues von Figuren R.L. Burnside, Otha Turner und Junior Kimbrough, in derem Sinne sich die „Allstars“ zunächst nächtelang in der Juke Joints von Memphis herumtrieben.
Vater Jim Dickinson (aka East Memphis Slim), der bei den frühen Alben von Ry Cooder eben so mitwirkte wie bei der Entwicklung des berühmten Memphis-Sound der damals verrückten weißen Teens Mitte der 60er Jahre, mixte und produzierte das Album seiner Söhne.
Blues und Südstaaten-Rock ’n’ Roll bilden die Basis, auf der mittels Vorlagen von Charley Patton, Odetta Gordon, ‚Mississippi‘ Fred McDowell oder R.L. Burnside dann musikalische Ausflüge in alle Richtungen möglich sind und natürlich auch vorgenommen werden.
Jeder Track auf diesem Album klingt anders – man hört quasi Mississippi-Blueskaschemmen, sieht Southern-Sonnenuntergänge und lauscht aufgeputschtem Crossover Funk.
Und dies mit so illustren Gästen wie z.B. der Dirty Dozen Brass Band oder John Mayer.
Ein Höhepunkt für mich persönlich ist «Hurry Up Sunrise» als Duett von Luther Dickinson mit Lucinda Williams.
Jim Dickinson selbst sagte zu diesem Album der Allstars:
“ North Mississippi Allstars make no claim to being a blues band. Something happens when white boys play the blues. Rock and Roll. Whether it’s Elvis or the Beastie Boys, this music has come to symbolize freedom the world over and to illustrate the inter-racial brotherhood of man.“
That`s right, dude. (Rosie)
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