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T.G. Copperfield – Magnolia

Rock and Roll, Southern Rock aus Regensburg

(ro) Das fünfte Album des Regensburger Songwriters und Gitarristen Tilo George Copperfield, betitelt „Magnolia“, wandelt wieder lässig und lebensfroh durch die Geschichte des Rock and Roll.
Dazu hat sich Herr Copperfield neben seiner Band, bestehend aus Michael „Karlos“ Karl (bass), Claus „Leslie“ Bächer (piano, organ, rhodes), Michael „Air“ Hofmann (drums, percussion), noch weitere famose Gastmusikanten eingeladen, deren Beiträge diese CD zu einem vorzüglichen Querschnitt durch die alternative Country- und Bluesrockszene in Bayern macht.

Zwölf Songs gibt es hier zu hören, die sich alle weitab vom radiotauglichen Tralala-Mainstream durch klassischen Rock, Blues, Americana, Southern Rock und ab und zu auch Swamp schlängeln und mich als Hörerin auch aufgrund dieser musikalischen Vielfalt begeistern.

Schön und zeitlos sind diese Tracks, die in einer rohen Live-Session in unangestrengter Lässigkeit entstanden sind.
Sie lassen sich nicht eingrenzen, wirken durch überzeugende Texte, die wunderbare, metaphernreiche kleine Geschichten erzählen, und einen gefühlvollen, warmen Sound.
Wie Seelenbalsam sozusagen.

Das alles ist super arrangiert, einerseits retro, aber ohne altmodisch zu wirken, andererseits aber auch modern ganz im Hier und Jetzt.
Wobei keiner der Beteiligten mit großer Klappe, nervendem Gegniedel oder monumentalen Mätzchen punkten muss.

Oh ja, ich muß schon sagen, diese Band hat ein Händchen für solch besondere Klänge, die einerseits vertraut ins Ohr gehen und dann doch wieder irgendwie anders anmuten, dabei aber nie pathetisch oder kitschig daherkommen.

Schon der Opener „They Put Out The Fire“ läuft wie eine Eins – wie es sich gehört für einen der ersten Songs, die rockig und lässig den Weg aufzeigen, auf dem es entlang geht.
Die dichte Atmosphäre dieses tollen Auftakts begegnet einem auf der gesamten Platte immer wieder.

Auch der in angenehm balladesker Alt-Rock-Manier kredenzte Titeltrack „Magnolia“ entpuppt sich als herbe Hommage an das Leben selbst, fängt das Seelenleben herrlich ein.
Hierbei werden so manche Gemütsregungen und Erinnerungen entfacht, die irgendwo in den Hirnwindungen fast dem Vergessen anheim gefallen schienen.
Denn wem passiert es nicht dann und wann, dass sowohl nostalgische Gefühle über längst vergange Zeiten erwachen, als auch Reminiszenzen an jugendliche Zweifel, verpasste Gelegenheiten und Sehnsüchte.
„Those were the days when we were young – with all the things we`ve kept undone – sometimes I wish to bring em back again….“

Der famose Song Nummer fünf „What Have I“ wiederum zeichnet sich ebenfalls durch unüberhörbare Siebziger-Anleihen aus, imponiert als raubeiniger, lockerer Folk-Rock.
Kann eigentlich hierbei irgend jemand die Beine ruhig halten?
Das würde mich wundern.
Und immer wieder wird sich auch hier ausführlich Zeit für unerwartete Schlenker durch das musikalischen Universum der Regensburger genommen.

Einer meiner weiterer Favoriten ( fast ist jeder Song hier einer meiner Favoriten) ist auf jeden Fall auch „Purple Moon“, der mit einem unwiderstehlichen Slidegitarrensolo aufwartet.
Gänsehaut erzeugend ist hierbei die Stimme der Verena Kirchberger, die übrigens auch bei einigen weiteren Liedern die Backing Vocals übernimmt.
Ihr faszinierender Vortrag vermag binnen Sekunden von berührendem Erzählen hin zu impulsiver Emotion zu wechseln.
Für mich ist „Purple Moon“ ein wahrlich unwiderstehlicher Song mit ganz viel Southern-Flair, der nicht nur musikalisch unter die Haut geht.
Wem dabei nicht das Herz in der Brust pocht, hat vielleicht eines aus Stein und sollte seine Empathie hinsichtlich Musik bei Gelegenheit wirklich mal überprüfen.
„It seems like a million years that you went – but I still want to have you back again – am I just a dog barkin up a tree – or is it the Whiskey talkin` straight through me…“

Wer also ein Album voller Spielfreude, mit Substanz in den Lyrics, einer beseelt-introspektiven Ausführung und einem Sound, der zum immer wieder Zuhören einlädt, sucht, liegt mit „Magnolia“ genau richtig.
(Rosie..)

Songliste:

1. They Put Out The Fire
2. Saving Grace
3. The Lonliest Place
4. One More Song To Play
5. What Have I?
6. Magnolia
7. Roll With The Punches
8. Endless Summer
9. Chasing Sparrows
10. Purple Moon
11. Between The Lines
12. The Losing End

Wer spielt mit?

T.G. Copperfield (vocals, guitars)
Michael „Karlos“ Karl (bass)
Claus „Leslie“ Bächer (piano, organ, rhodes)
Michael „Air“ Hofmann (drums, percussion)

Gäste:
Robert Hofmann, Verena Kirchberger, Tom Schmidtbauer, Myles Tyler, Jake Roeder, Hias Roithmeier

Pictures by Carmen Wiendl
Artwork by Patrick Wittstock

www.tgcopperfield.com
www.timezone-records.com
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Filed under: Album Reviews, Blues, Bluesrock, Classic Rock, Rock, Southern Rock, , , , , , , , , , , , , ,

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