Post-Indierock aus Mülheim an der Ruhr
(ro) Das Duo „The Great Faults“, bestehend aus Martin Arlo Kroll, Sänger und Gitarrist, und Johannes Wagner, Schlagwerk, präsentiert nach der letzten Veröffentlichung „Freak In Freak Out“ (2018) nun ein neues Werk, nämlich die EP „High Quality Low Quality“ .
Bereits seit 2012 musizieren die beiden Herren zusammen, debütierten 2013 mit „Coming Back Soon“ und zeigten schon damals voller Selbstbewusstsein und Können, dass sie auf eigenen Beinen stehen. Auch oder gerade weil sie nur zu zweit sind.
Dass dies eine gute Idee war und immer noch ist, zeigen sie hier ein weiteres Mal. Alle sechs neuen Song wurden von ihnen gemeinsam geschrieben, eingespielt und produziert.
Die musikalischen Ideen, die hier zusammengestellt werden, zeigen sich als eine spannende Reise, die in einem herzerfrischenden Post-Indierock, kreativ und garagig, mitunter bluesig oder temperamentgeladen schräg, dargeboten werden.
Frisch und organisch klingt es aus den Speakern, direkt und auf das Wesentliche reduziert, so dass der Hörer durchweg mit phantasievollen, musikalischen Bildern erfreut wird.
Ausstaffiert mit einen straighten, rustikalen Sound werden hier bewährte Zutaten zu etwas Neuem, Eigenem und und Authentischem verwoben.
Irgendwelche konstruierten Effekte und gestelzte Künsteleien gibt es an keiner Stelle.
Wie sagt es Martin Arlo Kroll selbst:
„Wir machen Musik, weil wir sie lieben, weil wir uns damit ausdrücken können und weil wir glauben, dass sie auch unseren Hörern etwas bringt.“
Und genau so ist es.
Schon gleich mit dem Eröffnungstrack „Impressive Eyes“ wird umsichtig und voller Charme, Authentizität und Groove gezeigt, dass man sehr wohl mit geringen Mitteln auskommen und trotzdem eine unerwartete Intensität entwickeln kann.
Dazu trägt auch die leidenschaftliche, schlurfende Stimme des Martin A. Kroll bei, die den Hörer souverän durch den Song leitet und diesen überaus einnehmend gestaltet.
Wohl genau deshalb arbeiten die beiden Herren ganz wunderbar und mit einer gewissen Lässigkeit um die Stimme herum und fügen gekonnt verschiedene Versatzstücke zu einem homogenen Ganzen zusammen.
Und dann kommt noch mehr.
Oh ja, denn auch gleich der nächste Track, betitelt „.I Finally Will“, ist auf jeden Fall zwei Ohren des Hinhörens wert.
Herr Kroll überzeugt hier mit perlenden Gitarrenläufen und energischen Saitengriffen und mischt dabei auch struppige Licks ein. Kantige, variantenreiche und zielgerichtete Drums hämmern sich schnell ins Hirn und kommen ohne viel Palaver auf den Punkt.
Und dann möchte ich auf jeden Fall auch noch „Fool“ erwähnen, ein ruhiger Song, der sogleich ohne Umwege das Herz erreicht und dessen Mitsingrefrain man nicht so schnell wieder aus dem Ohr bekommt.
Insgesamt ist das, so finde ich jedenfalls, eine positive Weiterentwicklung, die alte wie neue Fans begeistert und zusätzliche Facetten einstreut, ohne dass die spezielle Soundästhetik der „The Great Faults“ abgelegt wird..
Von Anfang bis Ende freut man sich über das überbordende Temperament, die Leidenschaft und jawohl, auch über den Schmackes, mit dem die Songs hier präsentiert werden!
Übrigens: Wer gern einmal „The Great Faults“ live sehen möchte, kann die in Kürze online tun! Das ist eine tolle Idee, um die Zeit Zuhause grad so angenehm wie möglich zu verbringen.
Der Livestream wird am Donnerstag den 09.04. um 19.30Uhr bis 20Uhr übertragen.
Näheres findet ihr auf der u.a. website der Jungs.
…(Rosie..)
Songliste:
1.) Impressive Eyes
2.) I Finally Will
3.) So Tired Of
4.) Higher & Higher
5.) Fool
6.) Sell Out
http://thegreatfaults.blogspot.com
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