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Christoffer (Kid) Andersen „The Dreamer“

(ro) Woran es liegt, dass ein ziemlich großer Teil der relevanten europäschen Bluesmusik ihren Ursprung im eher kühlen Norden hat, darüber wurde im Freundeskreis schon viel spekuliert. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen im dunklen Winter nichts zu tun hätten, wenn sie keine Gitarre in die Hand nähmen. Vielleicht ist es auch ein bisschen unterschwellige Rebellion gegen Carl XVI. Gustaf, Harald V. , umherwanderende Elche und tief eingeschneite Häuser. Wer weiß das schon? Vielleicht fand Chris “Kid” Andersen, ein junger, norwegischer Bluesgitarrist, dass er im hohen Norden dann doch etwas außerhalb des Flutlichtes der Bluesmusik steht?

Obwohl er in der Hausband des Muddy Waters Bluesclub in Oslo spielte? Jedenfalls siedelte er im Jahre 2001 um in die Vereinigten Staaten und spielte dort (unter anderem) in der Band des großartigen Blues-Harp-Spielers Charlie Musselwhite . Aus San Jose hat Herr Andersen dann auch seine Solokarriere gestartet. Das war eine gute Idee, finde ich und empfehle hier mit Nachdruck sein Album “The Dreamer .“ In etwas mehr als einer Stunde unternimmt Kid Anderson mit seinen Mitstreitern darauf eine detailverliebte, teils schön nostalgische und immer geschmackssichere Reise zu den Wurzeln der Rockmusik hin, die jeden daran erinnert, dass die Gitarre das Instrument des Blues ist.

Manchmal geht Kid Andersen dabei den direkten Weg. Geradeaus und über Stock und Stein, in einer Mischung aus Westcoast Jump und Chicago Blues, stampfen und rollen Songs wie “Dig the Pain” oder das famos hibbelige “Twist of the Century” in etwa Richtung Blues-Walhalla. Es geht allerdings auch subtiler. Zum Beispiel bei dem Titelsong „The Dreamer“, bei dem Charlie Musselwhite mit seiner Harp gänsehauterzeugend in die Gehörgänge schleicht, oder nehmen wir mal „Serve me Right To Suffer“, die versierte Interpretation des Jimmy Dawkins-Songs, die zugleich eine Hommage an klassischen West Side Chicago-Blues ist.

Das nicht-so-ganz-akustische Stück „Better Day `s“, sowie das versumpfte “My Baby Lee“, mit Rick Estrin an der Mundharmonika, packen den Delta-Blues bei den Wurzeln. Viel weiter kann man nicht zurück in der Geschichte der Rockmusik, wenn man den Verstärker angeschaltet lassen möchte. (Rosie)

Wer Kid Andersen mal sehen und hören möchte, kann dann mal hier zu Youtube klicken:

Filed under: Album Reviews, Blues, , , , ,

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