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Desertfest Berlin 04.05. – 06.05.18 Tag 2 Samstag

Der morgendliche Blick vom East Side Hotel auf Mauer, Touris, Hütchenspieler, Berliner Currywurst und Oberbaumbrücke. Und Vorfreude auf Tag 2 des Spektakels in der Arena.

(KiS + vo) Um 13:30 Uhr Einlass, der sich dann noch bis ca. 14:10 Uhr verzögerte, 14:20 Uhr High Reeper, eine im Jahr 2016 gegründete Stoner Band eröffnete Tag 2 des Festes: 10 Bands innerhalb der nächsten etwas über 10 Stunden, der Fitnessgrad schwankte um diese Zeit bei mir noch nicht, Pastagesättigt ging es heute zum ersten Mal in die riesige Arena, in der eine „kleine“ und eine „große“ Bühne locker ihre Plätze fanden neben Merch, Tattoo, Platten, Schmuck und einer langgezogenen Bierkaufanlage, sehr interessant fand ich auch das mechanische Orchester das in seinen schon manisch empfundenen Bewegungen schon eine sehr spezielle Stimmung erzeugte.

Photos von Kirsten zu High Reeper

The Necromancers: vier frische Franzosen, die mit ihrem Heavy Rock die letzten müden Knochen aufschüttelten und weckten, besonders unserem lieben französischen Freund William aus Straßburg ging da natürlich das Herz auf. Aber auch wieder, wie bei fast jeder Band, unseren italienischen Freunden, die die erste Reihe quasi meistens pachteten. Die Band, 2016 gegründet, liefert eine 40minütige Powershow ab, manche ihrer ein bissel in Okkulte driftende Songs wurden durch in rotes Licht getauchte diverse Trockeneisnebelkaskaden in der Qualität noch ins Letzte aufgewertet…..ein diabolischer Spaß.

Dead Lord 16:20 -17:00 ooh, nur 40 Minuten Spielzeit, mit einem Tränchen im Knopfloch gilt es schnell zu genießen, was die Toten Lords auf der Mainstage darbieten. Gute Laune natürlich! Lord Nr. 2 bei diesem Festival, ebenfalls aus Schweden, liefern klassischen Hard Rock. Sagen die einen. Die anderen Ziehen jede Menge Vergleiche zu Bands aus den 70ern. Hakim Krim, charismatischer Sänger und Schnauzbart-Vorreiter der Szene, Olle Hedenström an der Gitarre, Backenbartträger und genialer Gesichtsgymnast setzten sich wie gewohnt energetisch in Szene. Martin Nordin am Bass bekommt wieder Kilometergeld während seiner Wanderung über die Main Stage, leider wie so oft, Adam Lindmark gaaanz hinten, hinterm fetten Schlagzeug im Nebel verschwunden.  – In Ignorance We Trust -, na bitte, Motto erfüllt, zwinker.

MaidaVale: Diese vier schwedischen Heavy Rockerinnen schloß ich schon bei ihrem letztjährigen Auftritt im Laufe des Freak Valley Festivals ganz tief in Herz und Seele, ihre Musik fesselte nicht nur mich. Im März 2018 erschien ihre neue Platte „Madness is too pure“ und aus dieser bretterten sie schon auf Vinyl großartig klingende Songs in den jetzt mittlerweile schon bei schwül angelangten Frühsommerabend, fast das komplette Album in dramaturgisch für Liveauftritte besser geeigneter Reihenfolge als auf Platte sang Johanna die großartigen Songs, unterstützt von Schellenbaumklängen und Tanzeinlagen, Sofia richtete an den sechs Saiten sehr gewichtige Worte ans Volk vor der Bühne, mal mächtig abledernd, mal kreischend fuzzig, mal „gib uns die Kante und noch mehr“  (bei Gold Mind), „Deadlock“ mit seinem leicht orientalischen Riffen, und Groove? Ja, aber hallo: Johanna an den Drums und Linn am Bass sorgten für steten Nachschub und Schub…. „Walk In Silence“, ein wunderbarer, harter Folkrocker, kurz vor Schluß die Halbballade „Dark Clouds“ und der Rausschmeißer: „She Is Gone“, wo die Band zum wiederholten Mal alle Rockregister zieht. Ich bin sehr gespannt in welche Sphären uns die Schwedinnen in Zukunft beamen…..

Horisont Weiter gehts mit der Skandinavien-Auswahl Desertfest2018. Auch aus der Musik-Schmiede Gothenburg. 18:20 – 19:00 ist hier die erlaubte Spielzeit auf der großen Hauptbühne. Unter „Classic Hard Rock“ abgespeichert, konzentriert sich die Optik an : klassisch, wie früher eben. Musikalisch steckt etwas mehr drin. „About Time“ klingelt durch meine Ohren, wobei ich mich leider wegen der Knipserei im Dustern nicht so wirklich auf die Songs konzentrieren kann. Rockt aber irgendwie live mehr als vom Band. Feine Sache. King Buffalo fielen leider unserem Hunger und einer kleinen Pause zum Opfer…..

Elder Beinahe Heimspiel für die Band. Hej Jungs, Zeit mal Michael Risberg (Gitarre) auf eurem Facebook-Profil mit aufzunehmen, oder? Powervolle Performance mit meinem Lieblings-Licht, die Atmosphäre schafft es die riesige Halle zu füllen. Die Jungs sind auch in kleinen Clubs großartig, überwältigend, aber auf der Mainstage wie hier beim Desertfest genau richtig positioniert.  Energietransport bis in die letzte Reihe, danke schön !

Lucifer. Erstmal durchzählen: fünf Langhaarige an Fellen (Nicke Andersson, auch in einer Handvoll anderen Bands tätig) und Saiten, dabei als Premiere eine drei Gitarren Fraktion. Und eine Langhaarige am Mikro, Johanna Sadonis. Sie alle nennen ihr interessantes Musikkonglomerat Magic Heavy Rock, passt für mich, aber leicht metallisch würd ich noch hinzufügen. Ich hatte null Ahnung von dieser Truppe und wollte eben überrascht werden, auch mit „Abracadabra“, einem mich etwas an Zed Yago erinnernden Song der nicht nur mich durch die drei Gitarren, den Groove und die helle Stimme der Johanna voll überzeugte. „California Son“, ein Stück ihres im Juli erscheinenden zweiten Albums und auch als Videoclip anzuschauen, (wäre damals in den 1990ern meine Harley mit Shovelmotor mal so leicht angesprungen wie zu Anfang des Videos der Shovel) geht mehr in Richtung Bikerrock (was auch sonst bei dem Film). „Pyramid“ klingt da wieder metallischer, alles in allem ein guter Eindruck, den die Band machte, nun freu ich mich auf ihren Auftritt bei unserem Freak Valley Festival.

Graveyard gerade noch aufgelöst, schon wieder auf der Show-Bühne. Die Schweden. Wird Zeit, dass mal jemand ein Desertfest Stockholm auf die Beine stellt, oder? Ich war noch nie in Schweden, würde mich freuen! Die Wiederauferstandenen haben sich mit Oskar Bergenheim einen neuen Drummer ins Grab geholt, der nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch gut zu hören ist. Alte Fans mögen das vielleicht anders sehen, mir hat der gesamte Auftritt gefallen. Ein beinahe endless night – Abschluss. Folgt nur noch: Yuri.

Yuri Gagarin: Für mich das Highlight des ganzen Festes, meine Fresse taumelten da die Planeten, das war ungebremster Space Speed Rock. Mit Hawkwind ähnlichem Speed in alle Ecken des Universums beamten uns die fünf Schweden, kannte bisher nur ihre Platten, aber das ist nur bedingt dazu geeignet wie das Live abgeht, das hier und heute Nacht machte alles platt, leider hier nur ein kleines Beispiel aus der Konserve. Mir schraubte sich nach den Photos und nach einer Viertelstunde vor der Bühne langsam die Birne ab, um mich herum tobte sich das Space Volk in schwerelose Ekstase…man man man. Ich hör jetzt auf sonst will ich sofort zurück…..und in knapp drei Wochen gibts ein Wiederabfliegen in Netphen-Deuz……(kirsten + der kursive volker)

Und hier findet ihr den Freitag, Tag 1:

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