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D-A-D – Speed of Darkness

(jul) D-A-D (ursprünglich einmal “Disneyland After Dark”) ist ein Name, der nicht nur in der dänischen Heavy und Rockszene seit mehr als 40 Jahren tief verankert ist. Die Anfänge der Band lassen sich auf den rotzigen Sound des Punks und Heavy Rock der 80er zurückführen. Aktuell bestehend aus den Brüdern Jesper (Gesang, Gitarre) und Jacob Binzer (Gitarre), Stig Pedersen (Bass) und Laust Sonne (Drums), haben sie sich im Laufe ihrer Karriere stilistisch und in ihren Songwriting Skills stark weiterentwickelt, kommen aber am 04. Oktober mit einem guten alten back-to-the-roots Werk– und das gleich als Doppelalbum.

Speed of Darkness ist eine Rückkehr zu den Wurzeln und gleichzeitig ein Schritt nach vorn

Die vier Altrocker schafften bereits mit ihrem zweiten Album “No Fuel Left for the Pilgrims“ (1989) den internationalen Durchbruch, vor allem dank der Hitsingle „Sleeping My Day Away“. Im Laufe der 90er Jahre entwickelten sich D-A-D musikalisch weiter, entfernten sich etwas vom puren Hard Rock und integrierten Einflüsse aus Grunge und Alternative. Alben wie “Riskin‘ It All“ (1991) oder “Helpyourselfish“ (1995) zeigten eine experimentellere Seite der Band, wobei sie aber stets ihre unverwechselbare Energie beibehielten.  Mit dem Album “Scare Yourself“ (2005) kehrten D-A-D zu einem roheren, direkteren Sound zurück, was bei den Fans gut ankam und die Live-Qualitäten der Band unterstrich. Doch es war vor allem ihr Album “A Prayer for the Loud“ (2019), das die Band wieder stärker ins Rampenlicht rückte. Dieses Album zeigte eine Reife und ein Selbstbewusstsein, das nur Bands nach jahrzehntelanger Erfahrung ausstrahlen können.
Und jetzt, fünf Jahre später, steht der nächste Wurf bevor. Produzent Nick Foss, der seit den späten 80ern immer wieder mit der Band zusammenarbeitete ist auch für das aktuelle Album „Speed of Darkness“ verantwortlich, das sich anfühlt wie ein gelungener Mix aus der rauen Energie früherer Werke und der Reife, die D-A-D in den letzten Jahrzehnten erlangt haben.
14 Songs haben es auf das Doppelalbum geschafft – eine starke Auswahl, die deutlich macht, wie produktiv die Band in den letzten Jahren war. Das Songwriting zeigt die für
D-A-D typische Mischung aus eingängigen Melodien und kernigem Rocksound.
Die Gitarren klingen kraftvoll, das Schlagzeug treibt energisch nach vorn, und Jesper Binzers markante Stimme bleibt das unverkennbare Markenzeichen der Band.
Doch es ist nicht nur die rohe Energie, die begeistert – D-A-D haben auch ein feines Gespür für Dynamik entwickelt. Von treibenden Rock-Hymnen bis hin zu atmosphärischen, ruhigeren Momenten deckt „Speed of Darkness“ eine breite Palette ab.

 

Songs die hervorstechen: „God Prays to Man“, der Opener des Albums, macht seinem Namen alle Ehre. Ein riffgeladener Einstieg, der sofort klarmacht, dass D-A-D auch nach 40 Jahren nichts an Feuer verloren haben. Jesper Binzers Stimme schneidet durch die wuchtigen Gitarren, während der Song mit einem packenden Refrain aufwartet, der direkt ins Ohr geht. Kickstart your Engines!

Der Titeltrack „Speed of Darkness“ überzeugt mit einem treibenden Groove. Hier zeigt sich die Band von einer modernen, fast schon poppigen Seite, ohne dabei den klassischen Rock-Spirit zu verlieren. Ein Song, der live sicher für blutige Tanzfüße sorgen wird.

Ein weiteres Highlight ist „Automatic Survival“. Der Refrain ist ein echter Ohrwurm!
Der Text wirkt wie ein Statement der Band selbst. D-A-D haben sich allen äußeren Umstanden und Entwicklungen zum Trotz gegen den Mainstream durchgesetzt und sind ihrem Stil treu geblieben, ohne in eine Schleife der Selbstwiederholung zu geraten.
Nach all den Jahren im Geschäft könnten sich die vier Dänen auch im automatisierten Überlebensmodus auf ihren Lorbeeren ausruhen. Stattdessen ackert das Quartett sich auch im Jahr 2024 weiter durch die Arenen in Nordeuropa.

Das Album “Speed of Darkness” vereint das Beste aus 40 Jahren Bandgeschichte, die ungebremste Energie der frühen Tage und die Reife und Raffinesse, die nur eine Band mit solch einer Historie haben kann, ist aber kein “Best of” – auch wenn die Jungs aus mehr als 40 geschriebenen Songs eine Auswahl treffen konnten.  Eine Empfehlung für Fans des kraftvollen, melodischen Rock mit Tiefgang. (jules)

VÖ: 04. Oktober 2024

Spieldauer: 53:43

Tracklist:

01. God Prays To Man

02. 1st, 2nd & 3rd

03. The Ghost

04. Speed Of Darkness

05. Head Over Heels

06. Live By Fire

07. Crazy Wings

08. Keep That MF Down

09. Strange Terrain

10. In My Hands

11. Everything Is Gone Now

12.  Automatic Survival

13. Waiting Is The Way

14. I’m Still Here

Tourdaten Deutschland: 28.11.2024 München / 29.11.2024 Aschaffenburg / 01.12.2024 Heidelberg / 03.12.2024 Oberhausen / 04.12.2024 Nürnberg / 05.12.2024 Berlin / 06.12.2024 Hannover / 07.12.2024 Hamburg

Weblinks:
https://www.d-a-d.dk

https://www.afm-records.de

Filed under: Album Reviews, Classic Rock, Hardrock, Heavy Rock, , ,

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

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