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Sister – The Way We Fall

(tob) Sister kommen aus Schweden und sind bereits seit 2006 in der Sleaze-Rock-Szene unterwegs. Mit „Hated“ erschien 2011 ihr Debütalbum, dem sie 2014 „Disguised Vultures“ folgen ließen. Im Jahr 2016 brachten Sister „Stand Up, Forward, March!“ heraus und 2021 erschien schließlich „Vengeance Ignited“. Am 21. November 2025 wurde das Follow-up zu „Vengeance Ignited“ über Icons Creating Evil Art veröffentlicht – mit dem charakteristischen Sister-Mix: punkiger Rock und von Horror inspirierter Theatralik, die den Hörer in düstere und schwere Gefilde führen möchte.
Sister, bestehend aus Jamie Anderson (Vocals), Cari Crow (Drums), Fredrick Hiitomaa (Bass) und Axl Ludwig (Guitars), sagen selbst über ihr neues Album:

„Mit ‚The Way We Fall‘ ist es uns gelungen, die rohe Essenz einzufangen, die Sister ausmacht – zusammen mit den besten Songs, die wir je geschrieben haben, alles eingefangen in einer donnernden Produktion. Dieses Album enthält die intensivsten und kraftvollsten Songs in der Geschichte der Band, und es fühlt sich an, als ob nun endlich alle Teile zusammengefügt wurden. Eine dunklere und härtere Seite von Sister offenbart sich auf ‚The Way We Fall‘, da wir fortlaufend danach streben, uns weiterzuentwickeln und das bestmögliche Album abzuliefern.“
Auch ihr Produzent Jona Tee (H.E.A.T., New Horizon) äußert sich zur Platte:
„Das ist bereits das dritte Album, das ich für und mit Sister produziere. Ich liebe es, wie wir uns weiterentwickelt haben und nahtlos zusammenarbeiten. Keine fünf Minuten vergehen, ohne dass eine gute Geschichte jeden zum Lachen bringt. Musikalisch ist dieses Album voll mit eingängigen Songs mit genau der richtigen Dosis Sister-Dunkelheit, und ich bin überzeugt, dass wir hier ein absolutes Brett geschaffen haben.“

Soweit die Band und ihr Produzent – Zeit also, die Platte selbst unter die Lupe zu nehmen.
Dreckig, roh und energiegeladen geht es im Titeltrack ‚The Way We Fall‘ zur Sache, der obendrein noch einen coolen Sing-along-Refrain kredenzt. Die nächste tanzbare Nummer steht mit ‚Howling Hell‘ schon parat, und ich finde den dunklen Vibe im Song richtig geil – was ein starker Auftakt von Sister, der mit ‚Tanz der Toten‘ vorläufig gekrönt wird.
Über die neue Single ‚Tanz der Toten‘ sagen Sister:
„‚Tanz der Toten‘ handelt davon, die Augen zu öffnen, für sich selbst zu denken und die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Was für die Massen die Wahrheit zu sein scheint, ist nicht immer die richtige Antwort – und egal ob arm oder reich, wir werden alle den Tanz der Toten tanzen.“

An Halloween veröffentlichten Sister zusammen mit Special Guest Bam Margera (TV-Star/Stuntman/Skateboarder) eine etwas andere Version von ‚Tanz der Toten (Haunted Version)‘, die man sich z. B. auf YouTube anhören kann. ‚Blood Sacrifice‘ zeigt die Welt brennend – Menschen sterben auf Straßen, auf Feldern, und die Geschichte dreht ihre Kreise wie ein rostiges Messer. Es geht um zerfallende Reiche, um korrupte Herrscher, die ihre Macht mit Blut nähren, um Gestalten, die sich Mensch nennen und doch das Schlimmste in uns widerspiegeln. Alles wiederholt sich. Immer wieder. Und die Frage bleibt stets die gleiche: Wer zahlt dafür? Wessen Blut wird geopfert? Das offizielle Video zu ‚Blood Sacrifice‘ entstand unter der Regie von Johan Lundsten. Lisa Blomqvist verkörpert die weibliche Hauptrolle – roh, intensiv, ungeschönt.

Mit Gastsängerin Linda Berg steigen Sister in ‚Let Me Be Your Demon‘ in die Abgründe der menschlichen Psyche hinab – die Ballade geht nicht nur lyrisch unter die Haut, auch der Gesang von Jamie und besonders Lindas Stimme sind so herausragend gut, dass man konstant Gänsehaut hat. Bockstark auch die Instrumentalisten, die eine dichte Atmosphäre schaffen. Explosiver, punkiger und wuchtiger gehen Sister in ‚Blinded And Buried‘ und ‚Rose Red‘ zu Werke, während ‚Die To Live‘ ein metallisch-rockiger Headbanger ist, mit Lyrics, die im Kopf bleiben – vor allem im Refrain.

Melodisch und weniger roh, groovy, stampfend und stimmungsvoll – so klingt ‚Mortal Sin‘ und auch ‚When She Dies‘, der letzte Track auf „The Way We Fall“, bringt das Blut in Wallung, animiert zum Tanzen und reiht sich in die Liste der klasse Songs ein.
Sister bleiben ihrem Stil treu und haben mit der Mischung aus Punk-Attitüde, dunklen Vibes und düsterem Heavy/Rock ’n’ Roll einen Langdreher geschrieben der mit Härte, roher und teilweise auch melodischer Wucht absolut zu überzeugen weiß. „The Way We Fall“ wurde mir auch nach dem fünften Durchlauf hintereinander keine Sekunde fad – ganz im Gegenteil. Mit seiner „warmen“ Schwärze in Verbindung mit knackigen Riffs, fetten Hooks und tiefgründigen Texten ist „The Way We Fall“ DER Geheimtipp zum Ausklang des Jahres, der dich vor die Boxen fesselt – Schwachpunkte? Keine zu finden.
Tobias Stahl


Photocredit: Basse Hellgren

Filed under: Heavy Rock, Punk, Rock,

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

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