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Clostridium Labelnight Vol III in der Pauluskirche Dortmund am 20.04.2024

(vo) Vier wunderbare Messen wurden den zahlreich erschienenen Jüngern, die musikalischen Konsum weit jenseits des Mainstream lieben und verehren, im grandiosen Ambiente der Dortmunder Pauluskirche gelesen: Andreas Krüger mit seinem Plattenlabel Clostridium Records rief zum dritten Mal auf zum inhalieren von vier Perlen seines in Bochum ansässigen Labels in der Reihenfolge Shem aus Stuttgart, Swell O aus Bremen, Trail aus der heimlichen Musikhochburg Darmstadt und das Projekt FX3 aus dem an Dortmund angrenzenden Sauerland.

Angesichts des frischen Wetters draussen vor den Toren war es im Innern des Hauses angenehm temperiert. Der durchweg großartige Sound, gemixt von Sandor Szabo, entfaltete sich in jedem Winkel und im großen Ganzen des Gotteshauses fast göttlich hör- und genießbar und die visuellen Zaubereien und die Lightshow durch das Ehepaar Petersen aus Flensburch sorgten dann für den perfekten Sinneseindruck und untermalten die gebotenen Sounds, so daß jetzt nur noch die insgesamt 14 Musikanten das ihrige zu einem gelungenen Abend beitragen sollten: und sie trugen bei, aber sowas von!

Aber zuerst informierte uns Pfarrer Friedrich Laker in einer kurzen Ansprache über die kulturellen Tätigkeiten der Kirche und hob auch hervor das im Innenhof verschiedene Getränke zu erwerben sind, kredenzt von freiwilligen Helfern – dafür unser Dank.

Shem – mein Spruch zu dieser Band lautet „mehr Krautrock geht nicht“ – schickten uns ab kurz nach 19 Uhr, auch natürlich mit Hilfe der Petersen Malereien an der Kirchenorgelwand und der Leinwand, auf eine krautig/elektronische, motorische Reise die gespickt war mit Anleihen aus Ambient, Psychedelic, Jazz, Prog, Space und Drone. Wobei bei mir sämtliche – bei der wunderbar rhytmischen Arbeit des motorischen Schlagzeugspiels von Benjamin – Glocken in Richtung der für mich großartigsten Drummer der Krautzeit Klaus Dinger (Neu!) und Jaki Liebezeit (Can) läuteten, man hatte das Spiel Dampf! Die beiden Synthizaubereien, die gitarristischen Reisen und die Sprengsel mit Klarinette und Saxophon tupften das Gesamtgefüge wunderbar ab, ein Auftakt nicht nur nach meinem Geschmack.

Nach gelungener Umbaupause, kurzem Getränkeeinschub, geistreichen Gesprächen mit Freunden und Bekannten und Merchdurchwühlung ging es weiter mit den Bremer Stadtmusikanten Swell O, die uns 12 Lieder aus ihrem Reigen vortrugen: ihrem Werk Morning Haze wurde Geltung verschafft und auch was neues wurde eingestreut. Und was machen die nun so an Musik? Kräftig marschierenden Stoner in Heavyrotation, psychedelisch umrahmt, mit zwei verschiedenen Stimmen und zwei Gitarren vorgetragen, Bass und Schlagwerk hauten den Putz dazu drauf.

Photographieren machte unter den vorgegebenen Bedingungen mächtig Spaß weil sich die Motive im Hintergrund ständig veränderten.

Trail, vier muntere Buben aus der hessischen Musikhauptstadt Darmstadt mit ihrem Rock in sehr verschiedenen Aggregatzuständen, durfte ich bisher zweimal lauschen: das erste Mal bei Vol II der Clostridium Labelnight (nachzulesen hier) und zum zweiten in unserem Rock Freaks Vereinslokal Vortex in Siegen und beide Male spielten sie nicht nur mich aus den Schuhen. Ich schrieb damals: „Was für eine Power: HeavyHardPsychedelicPost Rock in einer Schnittmenge aus Toundra, MSK und Trail“. Dem ist eigentlich nix hinzuzufügen. aber uneigentlich schreibe ich noch was zu Götze, Henning, Hergen und Nils: es macht Spaß euch zuzuhören, was treibt ihr für einen Spielspaß voran. Da wackelt die Bude, da perlen die Saitenläufe, da drischt das Schlagzeug, da bumpert der Bass und die Kompositionen, die aus Zahlen bestehen, aber nicht den falschen, hauen dir einfach den Nacken windelweich. Jungs: ich weiß nicht ob ihr wisst wie gut ihr das Ganze macht, das ist für mich in dieser musikalischen Schnittmenge kontinental kaum zu toppen, Respekt!

Nach diesem Gebet wurde es Zeit für den perfektesten Kartoffelsalat seit dem meiner Mutter ihren, woll! Andis Freundin hatte im Backstagebereich einen Kartoffelsalat gezaubert der jedem FünfSterneKoch zur Ehre gereicht: DANKE für dieses kulinarisch vegetarische Meisterwerk!

Zum Abschluß dieses Abends ging es in die Nacht mit dem Projekt FX3, dem Werk von Soundkünstler Sandor Szabo. Und was macht das Projekt mit Gitarre, Bass und Schlagzeug und etlichen Effekten so? Im weitesten und freien Sinne Psychedelic Rock, aber nicht den sanften sondern den gut abgehenden wie mir meine Ohren verrieten. Soundlandschaften werden erschaffen: treibend, losgehend, effektiv. Ein feiner Abschluß eines gelungenen Ausflugs mit göttlicher Mission.

Ich bedanke mich bei allen, es war mir ein Fest, aber nicht nur mir, DANKE!….(volker)

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