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Powwow Festival – Darmstadt Centralstation am 26.04.2024

(vo) Nach der Fahrt mit etlichen Nachmittagsstaueinlagen traf ich aber rechtzeitig nach knapp 240 km, mit einer Stadtrundfahrt zur Auffindung des richtigen Parkhauses, an der Centralstation ein und traf gleich vorm Eingang die erste Bekannte, danach am laufenden Meter etliche Freunde und Fans nach und nach, ein wunderbares „Familientreffen“ mit Musik stand bevor. Und mit diesem Lineup konnte es eh nur großartig werden: in der Reihenfolge Temple Fang, Ritvs, Rotor und Japanese Television…..

Nach dem Empfang des Visums, Quatsch, des Photopasses ging es `rin ins Vergnügen, woll! Um 20:00 standen die vier Meister des psychelischen Musiknetworks auf der Bühne und verzauberten uns mit ihrem Vortrag ins Himmelschreiendste Nirvana mit den Mottos nach jedem Stück: wo bin ich? wer bin ich? was bin ich? Warum schießen die uns so ab? Weil sie es können, woll!

Zu Beginn, wenn ich mich recht entsinne, stand ein neuer Song auf der Bühne wobei Schlagwerker Daan, Bassist und Sänger Dennis und die beiden Saitenzauberer Ivy und Jevin, auch als Sänger, ihre fantastischen Saitenausflüge perlen ließen, auch mit allen Facetten ihrer Gesichtsausdrücke ihren Sound interpretierten. Das wird mal wieder, wie bisher alles von ihnen, als Cassette, CD, digital oder Vinyl ein ganz starker Kaufanreiz, woll! Aber auch „olle Song-Kamellen“ im Sinne von „die haben mich doch vorher schon öfter weg gebeamt“ kamen vom Parkett. Zusammen mit dem leichten Moorlandschaftsnebel, der über die Bühne waberte und die Bühnenfarben rot und gelb trefflich illustrierte, kamen wir alle, wenn ich mich so umschaute, nach den Soundlandschaften nur schwer wieder in den Alltag zurück: Danke Jungs, das war Abschuß frei, woll!

Nach einer kurzen Getränkepause und einem bisken Unterhaltung mit Freunden kam als nächstes der Aschebercher (Aschaffenburger) Fünfer Ritvs agil und sofort gut abgehend auf die kleinere Bühne und Sänger Tobias erklärte uns mit variabler Stimme die deutschen Texte der Band, die für mich großartig klingen: aus dem Leben gegriffen, lyrisch anspruchsvoll, ohne peinliche Satzgebilde ala…….da möchte ich jetzt keine Namen nennen wegen eventueller Beleidigungsklagen….

Michael Hock – Bass, Philipp Muschal – Gitarre, Tobias Ritter – Gesang, Julian Rocco Lepore – Schlagzeug, Percussion und Christan Karl – Keyboards, Gesang (Background) schlugen uns einige Werke ihrer letzten Platte „Der Tag naht“ unter die Füße und in die Gehörgänge, da kam munteres Bewegen ins Volk vor die Bühne. Bin gespannt wie der Weg der Jungs weitergeht, ich hoffe sehr weit denn sie sind schon eine Ausnahme mit ihrer Art Musik, frühere Bands wie Epitaph oder Birth Control sind so Referenzen für mich denn man hört ja bei Ritvs schon Anklänge an die treibenden Rhythmen der genannten. Fein….

Auf der größeren Bühne machten sich, mit einem wie immer minimalmaximalen Musikanteninstrumentarium ausgestattet, drei Herren parat, die uns von Anfang in ihre persönliche Groovehölle entführten denn merke: keine Band ist wie Rotor und Rotor sind Rotor sind Rotor. Kahlschlag Marco, Mäander Milan und Volllast Tim können laut und/oder leise, brachial oder ziseliert, berstend oder filigran: immer Kopfabschraubender und Halskrausenverschreibender Stoff daß du aufpassen mußt daß du nicht ohnmächtig wirst weil ein großer Teil deines roten Lebensstoffs unter die Schädeldecke drückt und knallt. Wir fuhren also mit Volllast auf Grund, mäanderten vorbei an Schabracken und Scheusalen, kämpften bei Oktagon gegen den Kahlschlag und bekamen zum Schluß den Druckverband angelegt, der uns mit seiner schlußendlichen Riff/Grooveorgie den Rest gab…..Rotor sind Rotor sind Rotor.

Nach dieser Dreiviertelstündigen Bewerbung für den Besuch einer Orthopädie Praxis zerrten wir erstmal unsere aller verrutschten Stoffe am Körper wieder in die richtigen Positionen und bargen Kaltgetränke von der Theke. Apropos: Theke, Getränke, Sound, Licht, Security, Pipi, Waschanlage für Finger und Gesicht, alles fein hier in der Centralstation!

Zum Abschluß gab es dann einigen Spacesurf oder Surfspace Spaß mit dem Quartett Japanese Television aus Großbritannien.

Ihr Sound lehnt sich eben an den Surfsound an, den in den frühen Fünfzigern des letzten Jahrhunderts u.a. Link Wray, Duane Eddy und natürlich die Beach Boys ins Leben riefen. Ein bissel ausgebreiteter im Sound durch einige Spaceshuttlestarts agieren die vier da vorne auf der Bühne wobei Elea-May den Bass wuppt und singt und Alan, Ian und Tim den Sound weiter ausführen. Golden Birds ist so ein „schwebender Surfer“ mit Tempowechsel und „Death Waltz 2“ ist Tastengetriebener, klingt für mich so ein bißchen nach Rummelplatzatmosphäre.

Ein gelungener Abend neigte sich, Verabschiedungen bis zum nächsten Mal folgten, und schon rief die Parkgebührentrichtung zur schrankenlosen Ausfahrt um über die Autobahnen 672, 67, 3 und 46 die Heimstätte aufzusuchen. Ich bedanke für mich Speis (Photopass + Akkreditierung von Sound Of Liberation) und Trank (danke ihr Musiker) und bis hoffentlich bald mal wieder in der Centralstation…..(volker)

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