mit: Knall, Love Machine und The Spacelords
(KiS+ds) …schön um die Ecke nach Krefeld fahren um in der kultigen Kulturfabrik einen abgespacten Abend zu genießen, ganz nach dem Motto „folge den positiven Schwingungen“.
Das Ambiente ist warm, gemütlich und sehr schön durchorganisiert, Garderobe, Würstchenstand, Milchkaffee bis nach 12 p.m., Platten Shopping, und genügend Sitzmöglichkeiten für die müden Knochen.
Auf jeden Fall eine Veranstaltung für richtige nette Menschen und Erwachsene (meist Ü40), um den Abend zum fünfjährigen Jubiläum von Tonzonen Records zu feiern.
KNALL
Fürwahr ein knalliger Opener. Es wurde gefilmt und fotografiert was das Zeug hält, kein Wunder, die Kölner treten ja auch nur sparsam ins Rampenlicht. Christoph Geiger hochkonzentriert am Leadbass, Dennis Gockel am Schlagzeug, meist eingetaucht in Lichteffekte und Jonas Paulsen an Bass Nr2.zeigten sich davon ungestört. Eine Proberaumatmosphäre ohne Schnickschnack, die Raubkatze schleicht über die Bühne. Ja, es werden tropfende, irrlichternde Töne erzeugt, bei denen ich mich schon beim Album gefragt habe, wie machen die das? Oliver aka Baal Brain aka Kapitän Efraim Langstrumpf zaubert in kleinen Verständigungspausen ein Lächeln auf die Gesichter der Zuhörerschaft und zaubert am Instrument, dass es eine wahre Freude ist. Jubel ab dem ersten Song somit garantiert. Das neue Album scheint hier komplett umgesetzt, ein wenig fehlt mir das Fluggefühl früherer Auftritte. Beim Spiel sieht man das blinde Vertrauen und die natürliche Bindung mit der die Jungs aufeinander abgestimmt sind. Als Brüder im Geiste zu erkennen am selben Schuhwerk und gleichem Stimmgerät am Instrument: Braini und Christoph. Noch nicht 12 Uhr, aber Ende der Vorstellung mit einem voluminösen Soundabgang, herzlichen Dank!
Love Machine
Ein Kontrastprogramm, ein Schauspiel mit großem Unterhaltungswert. The Doors on Speed. In einer Zeitreise kreisen wir nach 1967, Haare Haare Haare. Die jüngste Band heute Abend mit
Marcel Rösche – Gesang, Percussion
Hendrik Siems – Gitarre
Felix Wursthorn -Gitarre, Synthesizer
Thibaut Sanli – Bass
Noel Lardon – Drums, Percussion
zirkelt uns gekonnt in psychedelische Zeiten zurück.
Congas und Schellentamburin auf der Bühne, Felix an der Gitarre mit bloßen Füßen, da kommt Hippie-feeling auf. Sowohl beim charismatischen und stimmgewaltigen Sänger Marcello scheinen Bart und Haare im Wachstumsmodus, als auch bei Schlagzeuger und Bassist, die die Schnurrbartmode mit Karacho vorführen. Es wird hot, Hemden entfernen sich von Oberkörpern. Herren und Damen im Publikum sind begeistert, Hüftschwung! Hier herrschen klare Verhältnisse: wir geben Liebe und wir wollen eure Liebe – Love Machine eben! (kirsten)
The Spacelords
(ds) Peter Petersen startete gegen 23:30 Uhr die erste einer langen Reihe visueller Raketen, die uns, natürlich im Zusammenspiel mit dem Saiten- und Schlagwerk (T)Raumschiff aus Reutlingen in die „Anderswelt“ flogen: behutsam, farbenfroh, schwerelos ein- und fortgroovend, ein Erlebnis der besonderen Art.
The Spacelords: Markus, schlagend und austeilend und perfekt groovend, ins Mikro röhrend bei „Pyroclastic Monster“, und auch drei Falschparker durchgebend.
Ekhard, fünf Saiten für ein Halleluja und Himmelhochjauchzend gut, Fridaynightfever im Tanzrhythmus verteilend, auf der Bühne unterwegs im Auftrag der Band.
Hazi, der die beiden Fender federleicht in einen Fluß voller psychedelischer, spaciger Rhythmen, Riffs und Licks tauchte, sehr effektiv mit einigen Effekthaschleckereien.
Und, die Quintessenz: nicht nur Scottie kann me up beamen…..
Es gab bekanntes und, die Vorfreude flog dann umso höher mit, neues, noch ganz frisches für die Zukunft zu hören, Premierenfieber.
Mein Photoapparat tanzte in die flüssiger Sonne und in schwarze Löcher hoch oben, wir nahmen die Farben der Illustrationen mit, Frau Kasulke und andere groovten mit geschlossenen Augen raus aus dem Alltag, Synapsentanz.
Die Zeit verging, im leider wahrsten Sinne des Wortes, wie im Flug, ich könnte noch stundenlang zuhören…..perfekte Landung.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten, besonders bei Dirk für`s Berichterstatterbrot (Akkreditierung) und noch viel Erfolg und bis zum Festival 25 Jahre Tonzonen Records. (d.sert)
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