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Axel Ressler – Es geht sich aus

Tom Liwa singt Axel Ressler – Folk / Alternative Rock aus Essen

(ro) Diese beiden Herren haben den Dreh raus. Axel Ressler, der bekannte Essener Lyriker, liefert die Geschichten und der Duisburger Tom Liwa, Musiker und Literat, gibt ihnen musikalische Farbe, Tiefe, Lakonie und Tempo.
Passend hierzu ist das neue Album „Es geht sich aus – Tom Liwa singt Axel Ressler“ betitelt.

Wir hören hier unberechenbaren, dylanesken Folk, poetische Songs, die von modernen Wirklichkeiten erzählen und voller Ideen, Fantasie und abgründigem, teils groteskem Humor sind.
Die gesamte Liedersammlung ist ein sparsam, aber kunstvoll arrangiertes Abenteuer, gesprenkelt mit eigenwilligen Zwischentönen und Subtilitäten, bei denen man ins Staunen gerät.

Dabei machen es die Beiden dem Hörer/der Hörerin nicht unbedingt einfach, denn zum Ergründen und Entschlüsseln ihrer spannenden Werke sollte man aufmerksam die Ohren spitzen.
Was meiner Meinung nach aber nicht verkehrt ist, denn allgemeines, in die Leere laufendes Tralala gibt es ja zur Genüge.

Der Lyriker Axel Ressler

Los geht`s mit dem Song „Saphiras Tod“, in dem es Axel Ressler darum geht, mit eindringlichen Worten und Bildern zu zeigen, dass es keinen Sinn macht, sich mit „halben Sachen“ zufrieden zu geben. Oder vielleicht doch. Irgendwie.
Man muss schon ein starker Erzähler und Gefühlserforscher sein, um in solch kühnen Textmontagen sein beklommenes Herz auszuschütten, das voller ungewisser Konflikte zu sein scheint.
„ Du gibst mir einen Teil nur – Einen anderen behältst Du – Nebelhüte verzaubern Deine Gestalt – Zerrissenheit hat über Dich Gewalt – Dein Angesicht verstellst Du“.

Dabei gelingt es dem Musiker Tom Liwa, der perfekt im Zusammenspiel mit dem Keyborder Stefan Horlitz agiert, ganz wunderbar,
den Lyrics einen facettenreichen musikalischen Rahmen aus Rhythmus, Kolorit und Klang zu geben und damit den Hörer in den Bann zu ziehen.
Dicht, authentisch und einen Sog erzeugend, dem man sich nicht entziehen kann und es auch nicht will.

Danach geht es Track für Track immer weiter auf ungewöhnlichen Pfaden, die sich mal hierhin, mal dorthin wenden: da wummert der Bass, da schwurbelt die Orgel, da mäandert die Gitarre in filigranen psychedelischen Figuren oder es werden wundersam plappernde Gesprächsfetzen eingespielt.

Ja, es ist eine aufregende Reise voller Aus- und Einblicke, auf der wir da mit den Herren Liwa und Ressler einmal mehr unterwegs sind und die uns durch verzweigte Landschaften von abgründiger Melancholie, schonungsloser Realität und verletzlicher Intimität führt.

Vielleicht hat Herr Ressler recht, wenn er in dem Schlusstrack „Pein“ sein persönliches Resümee zieht:
„Pein holt sicher das Beste – Aus den Dichtern raus – Ich zieh galant den Hut – Und mach mich aus dem Staub.“
Es passt einfach alles zusammen.
Bitte genau so weitermachen!
…(Rosie..)..

Songliste:
1. Saphiras Tod
2. Gut betrunken
3. Jongliert
4. Karl und Carla
5. Bedankt
6. Caro minus X
7. Die nächste Stimmung
8. Du hast gar keinen Hund
9. On a pas
10. Pein
https://axelressler.bandcamp.com

Filed under: Album Reviews, Alternative, Folk, Singer/Songwriter, , , , , , , ,

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