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The Shadow Lizzards – Paradise

(as) Als Band, die verschiedene traditionelle Gitarrenmusikspielarten zu einem homogenen Ganzen verschmilzt, waren The Shadow Lizzards von Anfang an (Gründungsjahr: 2015) ein sehr typischer Act für ihr Label Tonzonen. Das dritte Album der Nürnberger bietet ziemlich genau 37 Minuten lang zumeist kompakte Vintage-Mucke, deren Einflüsse nicht jünger als ein halbes Jahrhundert sein dürften.

Verglichen mit dem Vorgänger „Someone’s Heartache“ ist das Material etwas kompakter ausgefallen, wenn man von den ausladenden Tracks am Anfang und Ende absieht. ‚Eden‘s Gate’ geht anders als das verträumte Finale ‚Homecoming‘ mit feuriger Orgel und monotonem Bass-Schlagzeug-Puls eindeutig in Richtung Hawkwind-Space-Rock, wobei Multi-Instrumentalist/Frontmann Jochen Leistner aber auch ausdrucksstärker singen kann, wie das mit funky Hendrix-Gitarrensound ausgestattete ‚Stop the Time‘ und das getragene ‚One Inch Closer‘ mit seinem souligen Einschlag belegen.

Die breitbeinigen Posen und das dekadente Moment der großen 1970er-Bands gehen dem Trio gänzlich ab, seine Songs strahlen nichts von der Überlebensgröße von beispielsweise klassischen Deep Purple oder Black Sabbath aus, sondern tun sich just durch ihre Zurückhaltung hervor, die stets mit leiser Melancholie einhergeht.

Unter diesen Voraussetzungen erinnert „Paradise“ auch mal an die kultigen Briten Gracious! aus den späten Sixties (‚De Ángeles Y Diablos‘) oder lässt die Pink Floyd jener Zeit wiederaufleben. Unterm Strich ist es kein aufdringliches Album der lauten Töne und mindestens genauso viel Pop wie Rock, wobei sich Spielfreude (‚Gettin’ Rid Of‘ mit ausladendem Solo) und Authentizität hinsichtlich der Anfänge psychedelischer Musik die Waage halten; was dies angeht, ist ‚Mother Earth‘ mit seinen Country/Americana-Nuancen der einzige stilistische „Ausreißer“.

https://theshadowlizzards.bandcamp.com/

Tonzonen/Soulfood

VÖ: 24.05.2024

01] Eden’s Gate

02] Stop The Time

03] De Ángeles Y Diablos

04] One Inch Closer

05] Prelude

06] Mother Earth

07] Gettin’ Rid Of

08] Homecoming

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Rock, Space, Psychedelic, ,

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