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Major Kong – Doom For The Black Sun

majorkong-doomfortheblacksuMajor Kong und ihr doomiges Psychowerk sind keine Neuheit auf dem Markt. Das Album erschien bereits 2012. Verdienterweise wird ihr Debut-Album nun mit der Vinylisierung geadelt. Und wir nehmen das als Anlass, den Klopper vorzustellen, falls der Kelch an jemandem vorbeiging.
Was ist neu? Keine Extra-Tracks, keine digitale Nachbearbeitung… Kein Voodoo, kein Humbug, nur Vinyl. Also das Album ganz klassisch:

Schwer, walzend und instrumental. Letzteres mal außen vor gelassen, kann man das wohl bei dem Titel der Platte erwarten. Diesen Erwartungen widerspricht dann aber die nicht bodenlos niederdrückende Grundstimmung, keine Dröhn-Anleihen und die mitunter groovigen Einlagen unterstützt durch klassisch, „bluesige“ Soli. Hoppla? Verspielter Doom? Irgendwie schon. Um dem Rechnung zu tragen, verkaufen Major Kong ihre Musik auch als Doom-Psych. Und das wird der Sache auch gerecht. Dass das Album instrumental bleibt, hilft der Band dabei, diesen Stil durchzuziehen. Lediglich ein eingespieltes Zitat je Song bringt etwas Stimme in die Lieder, was durchaus zur Stimmung beiträgt und an ein paar Nummern von Electric Wizard und Co erinnert. Aber so derb werden die Jungs dann doch nie – vielleicht auch gerade wegen dem Verzicht auf eine Stimme.
Zwar startet „Doom For The Black Sun“ noch sehr geradlinig und doomig treu, aber schon „Witches On My Land“ trumpft durch (noch) zurückhaltende Gitarren-Einlagen und den schon angesprochenen Soli nach nur wenigen Minütchen. „The Swamp Altar“ gibt sich weniger betont heftig in den ersten Zügen und lebt vermehrt vom guten Groove des Riffs, baut sich aber noch auf.
Lustiges Detail: Die fünf Songs werden der Reihe nach immer länger. Und mit längerer Spielzeit auch immer facettenreicher und experimentierfreudiger – allgemein Psych-lastiger. Über die langen Spielphasen vergisst man dann fast den Doom, der einen im nächsten Part dafür umso stärker erwischt. Gerade die mittlere Phase der Platte ist von diesem Effekt geprägt („Acid Transmission“, „Iddqd“). Wobei „Iddqd“ insgesamt doch härter daherkommt, auch wenn „Acid Transmission“ den brutaleren Start hinlegt, und die Würze eher durch die spacigen Sounds einstreut.
Als letzter Song ist „Primordial Gas Clouds“ gerade zu vollgestopft mit Soli und melodiösen Einlagen und der eben angesprochene doomige Hammer bleibt fast gänzlich in der Werkzeugkiste liegen. Anders als alle vorangegangenen Songs verzichtet der letzte auch auf einen Einspieler mit irgendeinem Zitat (Filmzitat? Bin mir nicht sicher).

Auf „Doom For The Black Sun“ zeigen Major Kong, was sie so in ihrem Werkzeugkasten mit sich schleppen. Die Mischung aus den melancholisch derben Parts, die ihre Auflockerung in den kleinen Spieleinlagen und Soli finden, und den immer weiter zunehmenden (quantitativ und qualitativ) experimentierfreudigen Abschnitten ist ziemlich heiß und wirkt nie gekittet oder geklebt. Absolut geile Scheibe für den verspielten Doomer. Oder den schwermütigen Psych-Enthusiasten. Oder… Oder… Auf jeden Fall reinhören!…..(Colin)

Major Kong

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