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Georg Tkalec – Gentleman Robot

tkalecepHippie Minnesänger und Doomsday Poet aus Wien

Wie schön, dass es sie noch gibt: Die jungen Männer mit der Laute, die ihr Handwerk beherrschen, leidenschaftlich dazu singen und nicht nur luftige Traumtänzer sind.
Uff! könnte man jetzt denken und sich zügig von dannen wenden, aber die EP „Gentleman Robot“ des Georg Tkalec entführt den Hörer in eine Gegenwelt, in der sich der Blick nicht hinunter auf die eigenen Schuhe richtet, sondern spähend durch das Universum schweift.

Bloß nicht nicht auf der Stelle treten! Unterwegs sein!
Das hatte sich wohl Georg Tkalec gedacht, als er dereinst in einem Death-Metal-Duo den Bass bediente. Also war er danach in verschiedenen Jazz-Formationen und mit diversen Bands unterwegs, stand unter den Einflüssen der frühen Pink Floyd, von Bartók und Mahler, Frank Zappa und Miles Davies, bis er beschloss, nur noch in und mit seiner eigenen Musik umherzureisen.

tkalecportrait Und genau das ist es. Denn was hier auf der EP „Gentleman Robot“ zwischen Folk-Anklängen, frei improvisierten Gesangslinien und einer Laute durchscheint, ist etwas ganz Eigenständiges.
Georg Tkalec schafft es hier in seinem Solo-Projekt – einzig mit seiner Stimme und einem Instrument für Alte Musik – ausgetretene Pfade zu verlassen und dabei genau da hinzugehen, wo die Sehnsucht so manchen Hörers wohnt.
Dabei zeugt die Musik des Georg Tkalec sowohl von klassischer Schulung als von einem Gespür für Genres und Stile. Das wirklich Außergewöhnliche dabei ist, dass die relativ experimentell wirkenden Klänge einen direkten Zugang zum Herzen des Hörers finden.
Denn obwohl man das Ganze als avantgardistisches Kammerwerk irgendwo zwischen Folk-Rock-und Poesie, speziell für Menschen mit sozio-politischem Bildungsbewusstsein einsortieren könnte, schaffen es diese Stücke, musikalisch sperrige Kunst so leicht wie Luft und Wasser erscheinen zu lassen.
tkaleclaute So dekadent und geheimnisvoll diese Stücke auch anmuten, so sehr sie auch aus dem Untergrund des Seins schöpfen, so natürlich und zugänglich sind sie gleichermaßen.
Georg Tkalec entwickelt bildhafte Texte, in die er allerlei Effekte einstreut. Wie in einem bunten Blumenstrauß werden hier schnappschussartige Einblicke in Leben und Tod, Mythologie und Absurdität, Kritik und Komik überreicht.
So tönt es im anarchisch-unscharfen Track „Spaceship“:
„The other day I looked inside a soul. It lay spread out on the tarmac, pale and dirt. On one of its antennas stood ‘control’, the other was inscribed with ‘harder work’.“
tkalecportrait2 Und dann fliegen dem staunenden Hörer die Gedankenfetzen nur so um die Ohren, prasseln Eindrücke voll ungeschliffener Heftigkeit auf ihn ein.

Das alles gibt es auf einer richtig schönen, Fake-Vinyl-CD für nur 5,- Euro in limitierter Auflage.
Den von Georg Tkalec gestalteten Pappschuber mit dem Portrait des „Gentleman Robot“, der dem Käufer breit lächelnd eine rote Rose überreicht, gibt es außerdem dazu….(..Rosie..)

Hier kann man bestellen:
man-robot-ep

Das digitale Album gibt es als Free Download hier:
http://alternateaudio.bandcamp.com/album/gentleman-robot-ep

Songliste:
1.) Madness // 2.) A Gentleman Robot // 3.) Time Bank // 4.) Hypersleep // 5. Spa

Written & composed, performed & produced: Georg Tkalec
Artwork: Georg Tkalec
Label: Alternate Audio, Wien http://www.alternateaudio.net/

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