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Big Pete – Choice Cuts

(vo) Weltklasse ist auf dieser CD die Normalität. Perfekt, was sich das amerikanische Label Delta Groove Records mit diesen Aufnahmen geleistet hat. Sie  dokumentieren den enormen Stellenwert, den der niederländische Harmonikaspieler und Sänger „Big Pete“ Pieter van der Pluijm bei Labelpräsident und Produzent Randy Chortkoff besitzt. Völlig zu recht! 13 Stücke mit diesem inbrünstigen Blues beweisen das ausdrücklich und unmissverständlich, die mitspielenden Musiker grooven durch das Delta und lösen eine Welle nach der anderen aus.

Die Liste der Mitgroovenden ist qualitativ und quantitativ nach meinem Dafürhalten der Blueshimmel auf Erden. Die Hauptband: Big Pete – Harp und Gesang, Alex Schultz – Gitarre, Willie J. Campbell – Bass und Jimi Bott – Schlagzeug

Die Gastmusiker: Johnny Dyer – Vocals (10), Al Blake – Harmonika (6), Kim Wilson – Harmonika (3), Paul Oscher – Melodica (13), Kirk Fletcher – Lead Guitar (4,7), Rhythm Guitar (2,13), John Marx – Lead Guitar ( 12 – 1. Solo), Mojo Mark – Rhythm Guitar (6), Shawn Pittman – Lead Guitar (8), Rhythm Guitar (5), Kid Ramos – Lead Guitar ( 9), Rusty Zinn – Lead Guitar (11) Rhythm Guitar (3,10), Rob Rio – Piano (4,6,8,9,10,11), Malcolm Lukens – Hammond B 3 (2)

Big Pete ist für mich einer der besten Harper und Sänger westlich des Ural. Sein großes Vorbild war und ist der leider viel zu früh verstorbene Harmonikavirtuose Lester Butler. Pieter, schon etliche Jahre in der Bluesszene aktiv, war u.a. in diesen Bands beschäftigt: The Backbones, The Strikes, der Lester Butler Tribute Band und MOCT ( Men Of Considerable Taste).

„Driftin`“ ( Lester Butler ) ist Pieters ganz persönliche Verbeugung vor dem Autor. Die Harp von Big Pete zusammen mit seiner Stimme und  der unglaublichen Saiten- und Rhythmusfraktion treibt den Midtempoblues unerbittlich nach vorne. Und trifft mit Wonne, Soul und Drive das Innerste des Bluesfans. Eine Killerband mit einem Killersong.

Das Album besteht aus insgesamt 13 Fremdkompositionen, u.a. von Albert King, Little Walter Jacobs, Howlin` Wolf, Willie Dixon und William Clarke.

Und das folgende möchte ich jetzt schon über die gespielte Musik loswerden: Eine massive Anzahl gemeinster Töne ( Loriot: was für ein gemeiner Ton ) und Laute und ausnahmslos alle behagen mir. Und ich kriege dieses Wohlfühlgrinsen ob des famosen Blues dieser Scheibe für ca. 56 Minuten nicht aus dem Gesicht. Man drückt unwillkürlich die Repeat Taste und freut sich wie Bolle auf das Wiederhören.

Dem „Act Like You Love Me “ leiht Pieter seine Bluesshouterstimme, während Mister Kim Wilson  seiner Harp die gebogene Zunge zeigt. Bei diesem Swing und dieser Rhythmusfraktion ( Jimi und Willie ) kann nix schief klingen. Alex Schultz `Gitarrenspiel ist eh nicht von dieser Welt und einfach nur phantastisch.

Beim Albert King Titel „Can`t You See What You`re Doin` To Me “ wieder diese Schultz` Leadgitarre….und Kirk Fletchers Rhythmusgitarre….und die Hammond B3 von Malcolm Luckens. Und Pieter röhrt dir diesen Blues unbarmherzig in die wackelnden Gelenke.

Der göttliche Blues „Just To Be With You“ wird von Kirk Fletchers Leadgitarre und Pieters kraftvollem Gesang und Harpspiel ins Studio gepeitscht und das röhrende Element in Pieters Stimme kratzt kernig aus den Lautsprecherboxen.

„Don`t Start Crying Now“ der Herren Moore und West bekommt durch die texanische Rhythmussaitenarbeit von Shawn Pittman ungeheuren Groove und das sehr schön passende Harpoutro von Pieter punktet auch.

Mister Al Blake verziert mit seinem tollen Harpsound „I Got My Eyes On You“ , dem steht das feine feine Pianospiel von Rob Rio in nichts nach.

Der schwer schleppende Jody Williams Titel „I Was Fooled“ groovt wie die Hölle, die tiefergelegte Gitarre des Herrn Pittman rauht den Asphalt auf und du cruist quer durch die Welt mit Pieters zwischenzeitlichen Harpattacken und dem Piano in Höchstform. Wenn die Wahl bevorstände, welcher Inhalt der 13 klasse Stücke dieser CD für mich herausragt, wäre dieser Titel die erste Wahl.

Einen Gitarrenton der gemeinsten Art spielt auch Kid Ramos beim „Rockin` Daddy“, einem Titel von Chester Burnett, und Pieters hinreißendes Harpspiel zum Ende hin rockt nicht nur den Daddy.

Little Walter kreierte  „Just Your Fool“, einen unverwüstlichen Harpklassiker, der auch hier und heute auf dieser CD frisch und unverbraucht klingt. Rusty Zinn begleitet mit seiner sehr swingenden Gitarre Pieter bei diesem Song und der gibt anschließend seiner Harp die Sporen.

Das Instrumental „Chromatic Crumbs“, von einem der für mich größten Harpspieler aller Zeiten, dem leider viel zu früh verstorbenen William Clarke, hört sich auch bei Big Pete sehr gut und gekonnt an. Und Alex an der Gitarre…..ich schreib dazu nix mehr, das erste Gitarrensolo von John Marx ist auch nicht zu verachten.

Die Melodica, gespielt von Paul Oscher, verziert den Willie Dixon und William Emerson Song „I`m A Business man“ und Pieter singt und harpt den Song auf den Boden der Blues Tanzdielen. Und nochmal zum guten Schluß: Sehr viele Köche verderben den Brei, hier ist das krasse Gegenteil der Fall. Was für eine Silberscheibe!!!…..(Volker)

Und am 04.03.2012 konnte ich mich im Cafe Gompelhof im belgischen Mol, einem Feinkostcafe für phantastische Blueskonzerte, hör- und sichtbar davon überzeugen, das Big Pete und seine Band Big Blues zelebrieren. Dabei waren: Jimi Bott, Erkan Özdemir, Alex Schultz und Special Guest Gene Taylor an den Tasten. Ein paar Photos von diesem Konzert:

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