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CONAN, DOWNFALL OF GAIA, HARK und HIGH FIGHTER Live im Underground Köln

(ol) Seit mehr als zehn Jahren arbeiten die drei UK Doomer von CONAN nun schon erfolgreich daran die dicksten und schwersten Brocken musikalischer Art auf Bühne und Platte zu bringen. Mein letzter Gig der drei Höhlenmenschen als Support von UFOMAMMUT, den ich im Siegener Vortex erleben durfte, ist auch schon wieder zwei Jahre her und im Verbund mit  drei weiteren hochkarätigen Bands war das Kölner Konzert eine gute Gelegenheit CONAN nochmal im Club zu sehen bevor die drei Briten im Juni die Festivalbühne des FREAK VALLEY einem Belastungstest unterziehen.

Los ging die Sause zunächst aber mit den Nordlichtern von HIGH FIGHTER, deren Debüt Album „Scars and Crosses “ in unserem Blog schon gebührend abgefeiert wurde. Für mich also eine der Bands des Abends für die ich auch alleine schon den Weg in die Domstadt angetreten hätte. Obwohl draußen  die ersten Sonnenstrahlen des jungen Frühlings dazu animieren konnten mit Kaltgetränk und Kippe noch etwas vor dem Kölner Underground  zu verweilen, war die Halle schon gut zur Hälfte gefüllt. Frontfrau Mona und ihre vier Mitmusiker gingen dann auch motiviert und erfreut über das, trotz früher Anfangszeit, zahlreich erschienen Publikum sofort zur Sache. Auch auf der Bühne geht ihre Mischung aus perfektem Heavy Metal mit gefühlvoller Gesangsperfomance von Ausnahmesängerin MONA MILUSKI,  die von einen Moment auf den anderen in brutale Growls und Shouts ausbrechen kann, voll auf. Aufgrund vom straffen Ablaufplan des Abends war der krachende Einstand leider  schon nach einer kurzweiligen halben Stunde vorüber. Der Blitzauftritt hatte das Publikum aber schon gut aufgewärmt für die Speedrocker HARK aus Südwales .

Auch das letzte  HARK Album „Machinations“ von 2016 wurden im Blog schon äußert wohlwollend und treffend von Kollegin Kirsten besprochen. In guter Waliser Tradition machen die vier Rock’n Roller harte klassische Rockmusik ohne Scheuklappen.Hier wechselt sich fuzziger Heavy Rock  mit punkigem Geschredder ab und sorgte für viel Bewegung und steigenden Getränkeumsatz im inzwischen schon gut gefülltem Underground. Auch der zweite Gig des Abends endet nach knapp dreißig Minuten und einem Publikum auf Betriebstemperatur.

Nach kurzer Umbaupause dann ein echter Kontrast. DOWNFALL OF GAIA sind eine der zahlreichen Bands der letzten Jahre, die das  Metal Genre in völlig neue Welten gesteuert haben und Musik komponiert und spielt, die in keine der bekannten Schubladen passt. Das beste aus Post Rock, Death Metal , Crust, Sludge und eine gehörige Portion musikalischen Wahnsinns verbindet sich zu katharsischen Soundgewittern, die eine fast schon körperliche Erfahrung bieten. Unglaublich heftige Gitarren Attacken der beiden Gitarristen, die sich auch die aggressiven und kraftvollen Growls teilen, werden vorangetrieben von donnerndem Bass und einem echten Doom Drummer, der sein Schlagzeugspiel mit vollem Einsatz in den Saal prügelt. Der brachiale Gig ist für mich schon mal ein Vorfreude weckender Ausblick auf die musikalischen Erlebnisse beim diesjährigen ROADBURN, das in knapp drei Wochen wieder für vier Tage mein persönliches Paradies nach Tilburg in die  Niederlande verlegt und noch mehr dunkle und  harte Musik auf der Höhe der Zeit bieten wird.

Zum krönenden Abschluß dann CONAN, die ein dichtes und für ihre Begriffe sogar relativ schnelles Set auf die Bühne brachten. Nach bereits siebzehn Konzerten in zehn verschiedenen Ländern waren die drei Doom Arbeiter perfekt eingespielt und prügelten ihren Doomrock mit der Präzision einer gut geölten, aber unendlich großen und schweren Maschine in das inzwischen entsprechend vorbereitete Publikum. Bass Hooligan Chris Fielding bearbeitete sein Instrument wie gewohnt kurz vor dem Bühnenboden und schickte dunkles Grollen durch den Kölner Untergrund, während Gitarrist und Sänger Jon Davis seine Riffbrocken mit rauem und doch melodischem Gesang untermalte. Drummer Rich Lewis hielt die zentnerschweren Riffmassen, die sich zähflüssig über das Publikum ergossen, mit exzellentem Powerdrumming in Fließgeschwindigkeit. Der größte Teil der Stücke bediente sich beim letzten Album „Revengeance“ und war somit CONAN 2017 auf der Höhe der Zeit. Mit großer Vorfreude sehe ich schon wie die akustische Doomwalze aus Liverpool durch die Freaks im Valley pflügt und den Boden unter den Besuchern zum vibrieren bringen wird.(olli)

Die stimmungsvollen Live Bilder wurden von Nicole Sander und Jan Oellers mit großem Einsatz für unseren Blog fotografiert und zur Verfügung gestellt. Vielen Dank !!

Filed under: Album Reviews, Doom, Heavy Rock, Live Reviews, Sludge, , , , , , , ,

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