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Lucid Void – Saat

(vo) Es ist doch eine feine Sache wenn man/ich eine Debüt EP rezensieren darf und die Band vorher schon mal live erleben durfte und qualitativ sehr beeindruckt war: so geschehen im Mai 2018 im „Sound Of Liberation Showcase“ im Schlachthof Wiesbaden, als das Quartett mit der, neben Glanville, kürzesten Anreise, beide aus Darmstadt, die SOL Festbühnen Vitrine aufschloß und sehr behaglich einrichtete….Das schrieb ich damals zu ihrem Auftritt: „das ist und wird `ne Perspektivband (ein anderer Ausdruck fällt mir nicht ein) für „unsere“ Szene, da bin ich mir sicher“. Dazu stehe ich jetzt auch noch und zwar zu 100% nach dem Genuß der vier Instrumentalsongs. Und wie ist die weitere Perspektive meiner bescheidenen Meinung nach? Baldiger Aufstieg…..

Bela, Jakob, Max und Samba spielen seit 2016 zusammen und diese ihre erste Veröffentlichung „Saat“, jetzt im Frühjahr gepflanzt, sprießt wie verrückt, und die Ernte? Klanglandschaften in psychedelische Farben getaucht, mitunter kräftig verkrautet (aber ohne Unkraut) und mit Prisen Heavy, Jazz, und Stoner gewürzt. Und was mich vor allen Dingen beeindruckt ist die sehr intelligente, spannende und abwechslungsreich gestaltete Musik, bei allen Kompositionen kommt keine Sekunde Gähnalarm oder Langeweile auf.

Hinein in´s Vergnügen: „Juniper“, was für ein Beginn! My Sleeping Karma Gedächtnis Intro, herrlich, aber kurze Zeit später geht´s ab mit riffender Gitarre und Orgelvergnügen, der Groove ist satt fütternd, die Gitarrenreisen durch verschiedene Genre….. und immer wieder diese feinen Tasteneinfälle, das ist einfach klasse.

„Frangulae“: klingt wie eine Mischung aus „Take Five“ des Dave Brubeck Quartetts (ja, ich bin mit solchem Jazz und dem einiger Big Bands aufgewachsen) und der Riffgewalt „Causa Sui´s“, das musste erstmal so großartig arrangieren und spielen können. Und zum Schluß hin wird die dicke Kelle aus Saiten und Tasten geschwungen: 12 Psychedelic Stonerjazz Points from Hilden/NRW.

„Orbis“ ist der Soundtrack für die Reise von Darmstadt in den Donnersbergkreis zur Kirchheimbolandener Ortsgemeinde Orbis: knapp 80 km über Bundes- und Landesstraßen, von Hessen nach Rheinland-Pfalz, unter blauweiß geflecktem Himmel, Fenster auf: Landschaft und Musik riechen und geniessen. Verträumt fließendes Intro, daran anschließend wunderbar schwebende Psychedelic und dann? Stonerriffs meets Tasten meets Bassgroove.

„Ortus“: faszinierender Stoff und als Vergleich sollte ich wieder Causa Sui heranziehen: „Ortus“ befindet sich auf gleicher Höhe mit einigen Kompositionen der Dänen, GROSSARTIG!

Wunderbarer Groove, Gitarrenlandschaften der besten Art und wenn dazu noch fette Tastentöne in den Sound reinschmirgeln…..gewonnen!

In den letzten zwei Jahren teilten sie sich bereits mit einigen der bekanntesten Vertreter der Heavy-Psych-Szene, wie Brant Bjork, Colour Haze, My Sleeping Karma, The Machine und Weedpecker die Bühne. 2017 gewann Lucid Void den Preis der Jury sowie den Publikumspreis beim Hanauer Newcomer Contest “Hoffnungsträger”. Im folgenden Jahr wurde die Band Teil der Jury.

Was für ein Einstand: die Darmstädter Musikszene kann stolz auf solchen Nachwuchs sein und ich bin überzeugt das da noch einiges auf uns zukommt. Und besonders wichtig in diesen Zeiten: die Platte kaufen…..(volker)

Gemixt und gemastert von Rene Hofmann, der durch großartige Arbeit das musikalische Gesamtpaket noch weiter aufwertet und auch das Cover, das in verschiedenen Farben erhältlich ist, gestaltete.

Das Vinyl in einer 300er Auflage erscheint am 30.05.2020 bei Fat & Holy Records.

Oder jetzt vorbestellen: lucidvoidofficial@gmail.com

Die Songs:

Juniper 4:25 min

Frangulae 7:20 min

Orbis 7:43 min

Ortus 3:47 min

Die Band:

Jakob – Gitarre

Max – Schlagzeug

Bela – Bass

Samba – E-Piano, Orgel

https://de-de.facebook.com/LucidVoidBand/

Filed under: Album Reviews, Jazz, Krautrock, Psychedelic, Stoner, , , ,

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