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Schwarzbrenner – Zauberworte

Zeitgenössischer Blues Rock, Songs und Balladen aus Ratingen

(ro) „…triffst Du nur das Zauberwort…“ mit dieser berühmten Gedichtzeile hat Joseph Eichendorf einst die Kraft der Poesie beschrieben, die Wirklichkeit zu verzaubern. Diese Magie der Zauberworte hat „Schwarzbrenner“ seit über 25 Jahren beflügelt und diese steht auch wieder im Mittelpunkt ihrer neuen Veröffentlichung.“
So beschreibt Wolfgang Becker, Gitarrist und Sänger der Ratinger Band „Schwarzbrenner“, sein neuestes Werk.

Auf dieses, nunmehr zwölftes Album, war ich schon sehr gespannt, denn Herr Becker und seine famosen Musikerkollegen, Christoph Keisers (Schlagzeug, Percussion) und Rolf Menzen (Bass) gehören seit Jahren zu meinen persönlichen Favoriten für bemerkenswerte und ungewöhnliche Songs, die fern allen modischen Schnickschnacks den Hörer gekonnt in die besondere „Schwarzbrenner-Welt“ mitnehmen.

Und auch diesmal warten die Herren wieder mit einigen Überraschungen auf. Eingeladen wurden zwei hervorragende Gastmusiker, nämlich Theofilos Fotiadis (Bass) und Jörn Becker (Gitarre), die für neue und kraftvolle Impulse sorgen.

Wurde bisher das Hauptaugenmerk auf die Vertonung der faszinierenden Lyrik des expressionistischen Dichters Georg Heym (1887-1912) gerichtet, so wird nunmehr zusätzlich die Epoche der Romantik entdeckt.
Dafür wurden Texte aus der berühmten Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“ musikalisch gefühlvoll in die Gegenwart transportiert.
Ich denke, die meisten kennen es, dieses unbestrittene Hauptwerk der Heidelberger Romantik, das von den beiden Dichtern Achim von Arnim (1781-1831) und Clemens Brentano (1778-1842) in jahrzehntelanger Recherche zusammengestellt wurde.

Volkspoesie und altdeutsches Liedgut aus dem 15.-17. Jahrhundert – verpackt in einen klassischen, teilweise kräftigen Blues-Rock mit E-Piano, Satzgesang und Streichereinlagen – funktioniert das überhaupt?
Meine Antwort ist ein klares „Ja“.

Christoph Keisers, Wolfgang Becker, Rolf Menzen – „Schwarzbrenner“

Denn die Themen Einsamkeit, Sehnsucht, Fernweh, Liebe, Verlust oder Rastlosigkeit bewegen heute noch genau so wie damals.
Acht Songs werden auf diesem Album präsentiert, in denen der Hörer mitgenommen wird auf eine musikalische Reise, die voller Magie und verhaltener Hingabe das Innerste berührt.
Und immer mit dabei ist das vibrierende Gefühl von Tiefe und Authentizität.

Schon gleich der elektrisierende Opener „Irrlichter über den Feldern“ wird für überraschte Gesichter sorgen.
Eine durchweg fantastische, satte Gitarrenarbeit, warm und packend, kombiniert mit der kraftvollen Rhythmus-Combo und der rauchigen Stimme von Wolfgang Becker eröffnet eine großartige Weite an Emotionen, die dabei dem Hörer alle Möglichkeiten der Assoziationen offen lässt.
Wie der Soundtrack einer Nacht begleitet dieser Song diejenigen, die allein durch die dunklen, verlassenen Straßen einer Großstadt oder durch ihre innere Einsamkeit ziehen, während immer wieder leuchtend helle Momente aus der Vergangenheit aufblitzen.

Auch der Folgesong „Der Falke“, ein Traditional aus „Des Knaben Wunderhorn“, arbeitet sich in einem ruhig gehaltenen Soundbett tief in die eigene Seele vor.
Bestechend schön, ja fast berauschend, ist die innige Verbundenheit, die dieser Track erzeugt, so dass man das Gefühl hat, in einem Moment zu stecken, der einzigartig ist und der einen unter die Haut kriechenden Schauer hinterlässt.

Ja, „Zauberworte“ ist wahrlich eine Schatztruhe voller Musik, die man nicht nur einmal öffnen möchte.
Denn sie gehört eher zu dem insgesamt Anspruchsvollerem und Komplexerem und man braucht vielleicht mehrere Durchläufe, um sich in die Vielschichtigkeit der Parts hineinzuhören.
Wer sich darauf einlässt, findet eine eigenständige Bilder-und Erlebniswelt, die ins Herz geht und dort hängen bleibt, mit ihrer Emotionalität, Poesie und ihrem Gefühl, das immer stark genug ist, um dich in die Tiefe zu ziehen, wenn du dich zu nahe heranwagst.
..(.Rosie..)

Songliste:
1. Irrlichter über den Feldern
2. Der Falke
3. Ein stiller Wald
4. Wohl heute noch und morgen
5. Lasset uns Mayen und Kränze bereiten
6. Die Schlösser
7. Wenn die Sonne weggegangen
8. Die Hafenstadt
9. Lasset uns Mayen und Kränze bereiten (Romantik Edition)

Texte: Georg Heym, Clemens Brentano, Achim von Arnim, „Des Knaben Wunderhorn“
Textbearbeitungen: Wolfgang Becker
Musik: Wolfgang Becker

Wenn Ihnen diese Musik gefällt, können Sie die CDs und die DVD unter cdkaufen@schwarzbrenner.de bestellen.

„Schwarzbrenner“ CDs und Songs sind bei allen führenden Downloadshops bestellbar bzw anspielbar, u.a. bei iTunes, Amazon, Musicload, Musicstar, 7digital u.v.a. mehr.

Wer mehr über die Band lesen möchte, der kann dann mal hier klicken:
https://www.schwarzbrenner.com

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