(hwa) Dana Fuchs strahlt. Sie zählt aktuell zu den am meisten bewunderten Bluesrock-Women dieses Planeten. Aufgrund Ihrer hypnotisierenden Stimme und ihrer überwätigenden Bühnenpräsenz würde ich sie ohne Wenn und Aber mit einer Mischung aus Janis Joplin, Tina Turner und Melissa Etheridge vergleichen. Und mit was? Mit Recht!
Geboren in New Jersey und aufgewachsen in Wildwood, Florida, fand die im Blues, Rock und Soul verhaftete Singer-Songwriterin mit der rauen Stimme in der Plattensammlung ihrer Eltern zunächst Inspiration bei Ray Charles und Hank Williams, Danach bei Esther Phillips oder Etta James.
Diverse Schicksalsschläge haben Dana nicht gebrochen. Im Gegenteil. Sie musste miterleben, dass ihr Vater zum Alkoholiker wurde und ihr Großvater durch Selbstmord starb. Sie selber nahm Drogen, brach die Schauspielgruppe ab und und arbeitete als Stripperin. Sie kam in einer Gruppentherapie unter und schaffte den Absprung.
Tragischer Weise starben in der Folge zunächst ihre Schwester – die alkohol- und drogenabhängig war – und ihr Bruder, der einen Hirntumor hatte. Das führte dazu, dass Dana sich heute als Botschafterin der JED Foundation zur Suizid-Bekämpfung von Selbstmorden unter Jugendlichen engagiert.
Dana trat in Bluesclubs auf und lernte den Gitarristen Jon Diamond kennen. Mit diesem arbeitet sie bis heute zusammen. Ein Glücksfall. Ein weiterer war, dass sie am Broadway von 2001-2003 Janis Joplin verkörpern durfte. Das führte zu geradezu hymnischen Kritiken. Bald darauf war sie erneut die Hauptattraktion in Julie Taymors Musical-Drama „Across the Universe“, das für einen Golden Globe Award als bester Film nominiert wurde.
Mit ihrer aktuellen Produktion „Borrowed Time“ kehrt die 46-Jährige mit einer grandiosen Ansammlung von unglaublichen Songs zu ihren Wurzeln im Southern Rock zu Ruf Records zurück. Die Songs muten mitunter so an, als würden Lynyrd Skynyrd auf die Stones treffen. Man höre sich nur „Last To Know“ (treibt mich fast in den Wahnsinn) oder „Star“ an: Vorher (Track zehn) gibt sie Kris Kristofferson zum Besten. Da würde ich mir wünschen, dass er „Lonely Lie“ covern möge.
Produzent Bobby Harlow (Detroit Cobras, Samantha Fish) gelang es, die Intensität, Eindringlichkeit, Power und Leidenschaft von Danas Liveshows auf einem Studioalbum einzufangen. „Borrowed Time“, die ungeschliffenste und rockendste musikalische Offerte von Dana Fuchs so far, erschien am 29. April 2022. Roots-Rock vom Allerfeinsten!
(Heinz W. Arndt)
Dana Fuchs „Borrowed Time“
Ruf Records 1295
12 Tracks
Laufzeit 51:29 min
Release Date: 29.04.2022
Musicians:
Dana Fuchs – Lead Vocals, Tambourine
Jon Diamond – Electric & Acoustic Guitar, Backing Vocals, Harmonica
Kenny Tudrick – Electric & Acoustic Guitar
Jordan Champion – Keyboards
Jack Daley – Bass
Todd Glass – Drums
Track List:
01 Double Down On Wrong
02 Blue Mist Road
03 Call My Name
04 Save Me
05 Curtain Close
06 Hard Road
07 Borrowed Time
08 Nothing You Own
09 Not Another Second On You
10 Lonely Lie
11 Last To Know
12 Star
Produced by Bobby Harlow & Kenny Tudrick
www. danafuchs.com
Filed under: Album Reviews, Blues, Bluesrock, Classic Rock, Rock, Soul, Southern Rock, Dana Fuchs – Borrowed Time, Ruf Records